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O2 macht in Deutschland weiter Boden gut

20.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Mobilfunkbetreiber O2 macht in Deutschland auch dank seiner Kooperation mit der Kaffeeröster-Kette Tchibo weiter Boden gut. Im abgelaufenen Quartal gewann der nach Nutzerzahlen kleinste Netzbetreiber rund 412.000 neue Kunden hinzu. "Unser Unternehmen wächst solide", sagte O2-Deutschland-Chef Rudolf Gröger am Mittwoch in München. O2 Germany trieb so auch das Wachstum der britischen Mutter O2 voran. Der neue Mobilfunkstandard UMTS spielt bei O2 in Deutschland noch keine Rolle.

Im abgelaufenen Quartal - für O2 war es das erste des Geschäftsjahres 2005/06 (31. März) - fiel das Wachstum langsamer aus als im Vorquartal. Zum Start ins Kalenderjahr hatte O2 rund 578.000 Kunden gewonnen. Gröger begründete dies mit saisonalen Effekten. In den vergangenen zwölf Monaten stieg die O2-Kundenzahl um ein Drittel auf 8,4 Millionen Handynutzer. Dies entspricht einem Marktanteil von 11,4 Prozent. Spätestens bis Mitte kommenden Jahres soll die Zehn-Millionen-Marke geknackt werden.

Durch die Kooperation mit Tchibo gewann O2 im abgelaufenen Quartal 83.000 Kunden, insgesamt sind es inzwischen 335.000. Im Gegensatz zu Konkurrent E-Plus will O2 weiterhin nicht mit einer eigenen Billigmarke antreten. "Für uns ist das im Moment kein Thema", sagte Gröger. Er halte es für möglich, dass Tchibo die Minutenpreise im laufenden Jahr senken könnte, da die E-Plus-Marke Simyo günstiger ist.

UMTS spielt bei O2 Germany noch praktisch keine Rolle. "Im Moment sind die Kundenzahlen nicht relevant", sagte Gröger. Im Weihnachtsgeschäft werde man mehr UMTS-Handys im Angebot haben. O2 rechnet damit, dass sich dann 20 Prozent der neuen Kunden für den neuen Mobilfunkstandard entscheiden.

Weltweit steigerte der britische O2-Konzern die Zahl der Kunden im ersten Quartal des Geschäftsjahres um 646.000 auf 24,6 Millionen. Weiter ausgebaut werden soll das Geschäft erst einmal aus eigener Kraft. O2 führe derzeit keine Fusionsgespräche, sagte Vorstandschef Peter Erskine in London. Seit dem Scheitern der Verhandlungen mit KPN habe es keine neuen Gespräche gegeben. In Presseberichten war in den vergangenen Monaten wiederholt über eine Übernahme der Gesellschaft spekuliert worden. (dpa/tc)