UMTS-Start im November

O2 führt Flatrate für mobile Daten ein

19.09.2003
MÜNCHEN (CW) - Netzbetreiber O2 bringt im Vorfeld der dritten Mobilfunkgeneration UMTS Leben in die Tariflandschaft mobiler Datendienste. Die Münchner führen für das Surfen im Internet sowie den E-Mail-Versand via Handy erstmals eine Flatrate ein.

Kurz vor der Inbetriebnahme seines UMTS-Netzes am 17. November setzt O2 ein tarifstrategisches Zeichen. Um seinen Kunden die für den Erfolg von UMTS so wichtigen Datendienste schneller schmackhaft zu machen, bieten die Münchner als erster der vier deutschen Carrier ab sofort eine monatliche Flatrate für den Internet-Access und E-Mail-Verkehr für das bestehende GSM-Netz an. Für eine Monatsgebühr von 4,95 Euro können Teilnehmer unbegrenzt mit ihrem Handy surfen und mailen. Mit dem neuen Tarifmodell will der Anbieter laut Rudolf Gröger, CEO der O2 GmbH, nicht nur das Feld für UMTS bereiten, sondern den Konkurrenten auch Kunden abjagen. Gröger ließ die Frage jedoch unbeantwortet, ob die Flatrate kostendeckend sei.

Der Start des UMTS-Netzes im November dient dem O2-Chef zufolge zunächst nur zu Testzwecken. Der Münchner Konzern wird zu diesem Zeitpunkt ein Pilotprojekt starten, in dem 1000 Kunden die UMTS-Technik testen. Mit einer kommerziellen Vermarktung sei, so Gröger, im ersten Quartal des nächsten Jahres zu rechnen. In großem Stil werde das UMTS-Geschäft aber erst Weihnachten 2004 anlaufen.

Zeitgleich zu den Ankündigungen sind erneut Spekulationen über eine Akquisition der Münchner durch KPN aufgekommen. Der niederländische Konzern - Mutter von E-Plus - hatte schon mehrfach Kaufinteresse an O2 signalisiert, um seinen Kundenstamm zu erhöhen und gegen Vodafone und T-Mobile konkurrenzfähiger zu sein. KPN hält die von Analysten ins Spiel gebrachte Kaufsumme von ein bis zwei Milliarden Euro jedoch für zu hoch. (pg)