Geringer Nutzen

O&O Diskstat Professional Edition

19.09.2007
Von Thomas Hümmler
Wenn Sie wissen wollen, welche Daten wieviel Platz auf Ihrer Festplatte belegen, könnten Sie O&O Diskstat Professional Edition installieren. Sie könnten sich die 30 Euro aber auch sparen – einen wirklichen Nutzen konnten wir im Test für dieses Tool nicht feststellen.

Diskstat von O&O Software zeigt in gefälligen Diagrammen, welche Daten wie viel Platz auf einer Festplatte belegen. Um die größten Platzver-
schwender zu finden, gibt es die sogenannte Top-10-Funktion. Diese zeigt die zehn größten Dateien auf der Platte. Über die Programmoptionen kann diese Anzeige auf minimal eine und maximal 100 geändert werden.

Doch was nützt einem das Wissen darüber, dass die beiden größten Dateien zum Beispiel C:\hiberfil.sys und C:\pagefile.sys heißen? Dass man diese nur löschen sollte, wenn man die Ruhezustandsfunktion und den Auslagerungsspeicher nicht benötigt, wäre für den Benutzer eine wichtige Information. So weit geht Diskstat aber nicht. Es beschränkt sich auf die Darstellung.

Links im Verzeichnisbaum wird anhand winziger Meßgrafiken vor jedem Ordner dargestellt, wo prozentual der meiste Platz draufgeht. Eine interessante Information, kann man doch anhand dieser sehen, in welchen Ordnern viele Daten stecken. So etwas würde man sich vielleicht als Zusatzfunktion im echten Windows Explorer wünschen.

Über „Datei, Bericht“ generiert das Programm eine HMTL-Datei mit Statistiken – statt dreidimensional allerdings nur mit schnöden Balkengrafiken. Der Bericht zeigt ebenfalls die größten zehn Dateien, die Belegung des aktuellen Ordners mit Dateien und Verzeichnissen sowie die Verteilung auf bestimmte Dateitypen – ergänzt um allgemeine Informationen aus den Dateieigenschaften.

Als ein besonderes Merkmal preist der Hersteller das „Look & Feel“ wie im Windows-Explorer an. Das trifft es nur teilweise. Zwar sieht es in etwa aus wie der XP-Explorer, doch hat der Dateimanager in Windows Vista inzwischen einen neuen Anstrich bekommen. Die anderen vom Hersteller herausgestellten „Highlights“ können auch nicht überzeugen.

Sollte Diskstat den eigenen Nutzen prozentual darstellen, würde die entsprechende Balkengrafik relativ klein ausfallen. Lediglich das „Einfache Finden der größten Speicherplatzverbraucher“ ist eine Information, die es so in Windows nicht gibt.

Fazit: Es wird Zeit, dass der Linux-Desktop KDE bald für Windows verfügbar ist. Dort gibt es solche grafischen Darstellungen des Speicherverbrauchs schon lange – mit ansonsten ähnlichem Informationsgehalt.

Alternative: Die Windows-eigene Laufwerksbereinigung findet überflüssige Dateien, die Systemsteuerung findet ungenutzte Programme.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 5,0
Bedienung (35%): Note 2,0
Dokumentation (5%): Note 3,0
Installation/De-Installation (5%): Note 2,0
Systemanforderungen (5%): Note 2,0

GESAMTNOTE: 3,6

Anbieter:

O&O Software

Weblink:

www.oo-software.com

Preis:

30 Euro

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 6 MB