Probleme verheimlicht

Nvidia wegen schlechter Chips verklagt

10.09.2008
In Kalifornien wird der Chiphersteller Nvidia vor den Kadi gezogen, weil das Management den Verkauf fehlerhafter Grafikprozessoren verschwiegen haben soll.

In der am Dienstag eingereichten Klage gegen Nvidia wird das Unternehmen beschuldigt, gegen das Aktiengesetz verstoßen und die Kenntnis gravierender Fehler in den Chips über acht Monate verheimlich zu haben. Dies sei mittels "falscher und irreführender Aussagen" an die Investoren geschehen. Vorgeworfen wird Nvidia-CEO Jen-Hsun Huang und CFO Marvin Burkett, dass sie bereits im November 2007 über die Fehler informiert waren, die zu ungewöhnlich hohen Ausfallraten geführt hatten.

Nvidia gestand am 2. Juli öffentlich ein, dass es zu technischen Problemen gekommen sei. Das Unternehmen stellte bis zu 200 Millionen Dollar für Schadensersatzforderungen zurück. Daraufhin fiel der Aktienkurs um 31 Prozent, die Marktkapitalisierung schrumpfte um drei Milliarden Dollar. Die jüngsten Quartalszahlen waren daher auch tiefrot gefärbt. Laut Klage hatte HP bereits acht Monate vor dem Eingeständnis Nvidias ein BIOS-Update veröffentlicht. Dieses sollte dafür sorgen, dass der Lüfter der Grafikkarte öfter anspringt und so die Ausfallraten überhitzter Grafikchips in einem erträglichen Rahmen bleiben. Der Status einer Sammelklage wird angestrebt. (ajf)