Nutzen verdeutlichen

09.03.1979

Von Dieter Eckbauer

Seit Jahren beherrschen in der EDV die gleichen Themen die Diskussion über die EDV: Ausbildungsnotstand, Personalpolitik und Softwarekrise. In schöner Regelmäßigkeit wird auch die Frage nach der Akzeptanz der Datenverarbeitung bei den Fachabteilungen gestellt. Was die EDV im Verhältnis zum Umsatz kosten darf, hat unseres Wissens nach noch niemand ermittelt.

Wohl weiß jeder "ordentliche" EDV-Chef, was der ganze Zirkus kostet - nur, wer hat schon eine anwendungsbezogene Kosten-/Nutzen-Analyse für seine Abteilung gemacht?

Ob es nun daran liegt, daß die Rechtfertigungsscheu des EDV-Managements - die jetzt auch von den Endbenutzern praktiziert wird - erst die Neugier der Firmenleitungen provoziert hat, oder ob es daran liegt, daß die Rechenzentren als Kultstätten elitären Spezialistentums abgeschafft werden sollen -die Reaktion der Öffentlichkeit jedenfalls läßt erkennen: Mit der Computer-Gläubigkeit ist es vorbei. Schnelle Antworten wird indes niemand erwarten, dazu ist das Rentabilitätsproblem der EDV zu vielschichtig. Doch so komplex ist die Kosten-/Nutzen-Materie nun auch wieder nicht, als daß nicht zumindest Teilfragen gelöst werden könnten.

Ein Beispiel: Warum dringen die Anwender nicht darauf, daß die Hersteller endlich Job-Accounting-Werkzeuge anbieten, die eben nicht nur für Tuning-Zwecke, sondern auch zur Verrechnung von EDV-Leistungen verwendet werden können?

Oder: Was spricht eigentlich dagegen, die eigentliche Produktion, den Tageskram also, von der Programmerstellung für zukünftige Anwendungen zu trennen? Dies setzte lediglich voraus, daß ein zusätzlicher Entwicklungsrechner vorhanden ist, der den gesamten Testaufwand wie ein Filter auffängt?

Es wird Zeit, daß solche Fragen offen diskutiert werden. Die COMPUTERWOCHE bietet sich als Forum an.