Nur bei weiterem Hardware-Preisverfall Entbündelung vorgesehen: CTM kombiniert Standard-EDV mit Textsystem

28.03.1980

KONSTANZ (ee) - Achttausend bis zehntausend Textverarbeitungssysteme dürfte der bundesdeutsche Markt jährlich aufnehmen, schätzt die Konstanzer Computertechnik Müller GmbH. Sie will bis Ende 1980 mit 600 verkauften Textverarbeitungssystemen rund sieben Prozent des Marktes erobert und inclusive des Dialog-Computer-Geschäfts 135 Mio. Mark Umsatz gemacht haben.

Daß dieses "weit über dem Branchendurchschnitt von wahrscheinlich unter 20 Prozent" (CTM-Vertriebschef Gerhard Jörg) liegende Ziel erreicht wird, soll auch durch das neue CTM Small Business System ("CTM SBS") gewährleistet werden: Für 30 000 Mark gibt's eine schlüsselfertige Lösung, mit der kleinere Betriebe fakturieren, Fibu und Lohn und Gehalt rechnen können und zum Aufpreis von 5000 Mark neben der kommerziellen Standard-EDV Textverarbeitung betreiben können.

Für die Textverarbeitungsaufgaben wurde der Rechner-Software ein zweites Betriebssystem unterlegt, das allerdings Grundbausteine der Kommerz-Hardware nutzt. Ergänzt wird der 1920-Zeichen Bildschirmarbeitsplatz durch zwei Floppys mit je 636 KB. Die Druckausgabe erfolgt über einen Typenraddrucker.

Zur Preisentwicklung auf dem EDV-Markt äußerte Jörg, "daß wir eigentlich 1980 eine Preiserhöhung durchführen mußten. Da hier aber ein absoluter Vererdrängungswettbewerb stattfindet, wartet jeder auf jeden." Immerhin sind die Konstanzer, die mit zu den gewinnbringendsten Beteiligungen der Diehl-Gruppe gehören, überzeugt, daß sich der Preisverfall nicht mehr in dem Tempo der vergangenen Jahre fortsetzen werde.