Börsenspot

NTT: Erträge verschlechtern sich

03.01.1997

Die japanische Regierung hat sich mit ihrer Absicht durchgesetzt, die Nippon Telegraph & Telephone Corp. (NTT) in drei selbständige Firmen aufzuspalten. Seit dem Beginn der NTT-Privatisierung 1984 schwelte die Auseinandersetzung zwischen dem Postministerium in Japan und dem NTT-Vorstand, der sich bis zuletzt gegen eine Aufspaltung nach US-Vorbild (AT&T) gewehrt hatte. Durch die gleichzeitige Schaffung einer die drei Unternehmen integrierenden NTT-Holding konnte der Konflikt entschärft werden.

Der Reiz der NTT-Neustruktrurierung liegt im Zugang zum internationalen Geschäft. Zugleich muß sich aber der - gemessen an Umsatz und Profit - weltweit größte Carrier im Zuge der Marktöffnung auf Wettbewerb im Inlandsgeschäft einstellen. Nicht umsonst sprechen Experten von einer Strategie gegen den internationalen Trend, wo derzeit eher Joint-ventures oder Kooperationen und damit eine gewisse Größe Erfolg verheißen. Ob drei einzeln für sich operierende Anbieter Sinn machen, bleibt also dahingestellt. Vor allem muß NTT künftig auch die Mittel für Forschung und Entwicklung aufspalten.

Die Ertragslage der NTT-Holding wird sich also genau dann verschlechtern, wenn die Gesellschaft in ihr geplantes Übersee-Geschäft investieren und im Inland die Digitalisierung ihrer Netze abschließen muß. Verbessern wird sich indes die steuerliche Situation des Konzerns, da die Abgabenquote von 84 auf 50 Prozent sinkt. Zudem soll 1997 die vierte NTT-Tranche privatisiert werden. Die NTT-Aufsplittung könnte daher trotz allem der vor sich hin dümpelnden Börse in Tokio neue Impulse geben.

* Arnd Wolpers ist Geschäftsführer der Vermögensverwaltungsgesellschaft CMW GmbH in München. Die hier veröffentlichten Informationen beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig halten. Trotz sorgfältiger Quellenauswahl und -auswertung können wir für Vollständigkeit, Genauigkeit und inhaltliche Richtigkeit der Angaben eine Haftung nur insoweit übernehmen, als grobe Fahrlässigkeit oder Vorsatz Haftung begründen. Jede darüberhinausgehende Haftung wird ausgeschlossen. Für Angaben Dritter übernehmen wir kein Obligo, Aktienanlagen sind durch stärkere kursschwankungen gekennzeichnet.