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NTT DoCoMo: US-Carrier sollen 3G-Mobilfunkdienste anbieten

23.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz eigener 3G-Anlaufprobleme fordert NTT DoCoMo US-Carrier dazu auf, Mobilfunkdienste der dritten Generation in ihr Portfolio aufzunehmen. Mit der neuen Technologie, so das Argument, könnten sich die sechs nationalen TK-Unternehmen von der Konkurrenz absetzen und ihren Marktanteil steigern. In den USA gäbe es kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Carriern, erklärte Nobuharu Ono, CEO von NTT DoCoMo USA, im Gespräch mit dem "Wall Street Journal". Sie alle verkaufen nahezu dieselben Geräte von denselben Hersteller, es gebe keine neuen Technologien, so Ono.

Im besonderen Interesse der Japaner ist es, dass AT&T Wireless den Schritt nach vorne antritt. NTT DoCoMo ist an der US-Company mit 16 Prozent beteiligt, CEO Ono sitzt im Verwaltungsrat beider Unternehmen. Bislang ist das Engagement allerdings verhalten: Zwar plant AT&T Wireless, im Dezember 2004 als erster US-Anbieter mit 3G zu starten. Entsprechende Dienste sollen nun aber nicht - wie zunächst beabsichtigt - in 13 Städten, sondern zunächst nur in Teilen von Dallas, San Diego, San Francisco und Seattle angeboten werden.

Die Japaner selbst sind allerdings kaum ein leuchtendes Vorbild für den erfolgreichen Einsatz von 3G: Im Oktober 2001 gestartet, zählt der von NTT DoCoMo angebotene Foma-Dienst lediglich 572.000 Abonnenten - das sind nicht einmal ein Prozent der insgesamt 44 Millionen Mobilfunknutzer des TK-Konzerns. Außerdem liegt der Umsatz pro 3G-Nutzer deutlich unter der ursprünglichen Prognose. Ono erklärte, die japanischen Nutzer täten sich schwer, die neuen Features einzusetzen und sähen in Foma lediglich ein schnelleres I-Mode.

Ono geht jedoch davon aus, dass 3G in den USA wegen der hohen Nutzung des Internets großen Anklang finden wird. (mb)