Lebenserwartung von Betriebssystemen

NT 4.0 macht es nicht mehr lange

16.02.2001
MÜNCHEN (CW) - Microsoft hat das Geheimnis um die Produktzyklen seiner Desktop-Betriebssysteme gelüftet: Insgesamt drei Phasen gibt es im Leben von Windows. Ab Juni 2002 will das Unternehmen die kostenlosen Bugfixes für Windows 98 und NT 4.0 einstellen.

Lange Zeit herrschte Unsicherheit über die Lebenszyklen der Redmonder Desktop-Betriebssysteme, denn Microsoft veröffentlichte keine Roadmap mit konkreten Terminen. In der letzten Woche hat nun der Konzern bekannt gegeben, wie es um die Lebenserwartung von Windows 98 und NT 4.0 Workstation bestellt ist - laut Gartner ein "Schritt in die richtige Richtung". Die Roadmap ermöglicht aber auch Rückschlüsse auf die Produktzyklen der übrigen Microsoft-Plattformen.

Microsoft bezeichnet die drei Jahre nach der Freigabe eines Desktop-Betriebssystems als "Mainstream"-Phase. Hier ist das Produkt über alle Channels erhältlich, die Anwender bekommen kompletten Support. Danach folgen zwölf Monate, die in Redmond unter dem Namen "Extended" laufen. Bugfixes kosten dann Geld, Retail-Lizenzen sind nicht mehr erhältlich. Abgeschlossen wird das Leben eines Betriebssystems nach vier Jahren mit der "Non-Supported"-Phase.

Für Windows 98 und NT 4.0 bedeutet dies, dass ab Juli 2002 keine kostenlosen Patches mehr erhältlich sein werden, ab Juli 2003 werden die Plattformen nicht mehr unterstützt. Gartner spricht sich in diesem Zusammenhang für eine zweijährige "Extended"-Phase und damit für einen insgesamt fünfjährigen Lebenszyklus aus. Dies gebe den Anwendern eine höhere Planungssicherheit bei Desktop-Betriebssystemen.