NSN streicht 9000 Stellen

10.05.2007
Entlassungen bei Nokia Siemens Networks treffen Deutschland.

Um seine Wettbewerbsposition zu stärken und jährlich 1,5 Milliarden Euro einzusparen, möchte das Joint Venture NSN bis 2010 rund 15 Prozent der insgesamt 60 000 Mitarbeiter entlassen. In Finnland, wo der Netzausrüster 10 000 Mitarbeiter beschäftigt, wird in einer ersten Phase über den Abbau von 700 Stellen verhandelt. Bis zum Ende des Jahres 2010 erwartet das Unternehmen die Streichung von insgesamt 1500 bis 1700 finnischen Stellen. In Deutschland verhandelt der Konzern mit den Arbeitnehmervertretern über einen geplanten Personalabbau von 2800 bis 2900 Mitarbeitern bis 2010. Angesichts von rund 13 000 Beschäftigten in Deutschland fällt der Kahlschlag damit hierzulande überdurchschnittlich aus.

Besonders betroffen sind in Deutschland die Zentralbereiche, Forschung und Entwicklung sowie Service und Vertrieb. Vier Wochen nach dem Start des gemeinsamen Unternehmens "kommen die Abbauzahlen einer Kriegserklärung an die Beschäftigten gleich", kommentierte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Georg Nassauer, die Pläne. Bislang hatte NSN angekündigt, weltweit rund zehn bis 15 Prozent aller Stellen zu streichen in Deutschland sollen nun etwa 22 Prozent der Mitarbeiter betroffen sein.

Nach den Kündigungen werden weitere Teile verkauft

Darüber hinaus prüft das Unternehmen in Deutschland und Finnland, ob und welche Teile des Geschäfts an Partnerunternehmen verlagert werden können. Damit würde die Zahl der Beschäftigten bei NSN weiter schrumpfen. Konkrete Absichten liegen diesbezüglich allerdings noch nicht vor. Details zu den Abbauplänen in anderen Ländern rund 60 Prozent der Belegschaft ist außerhalb von Deutschland und Finnland tätig stehen ebenfalls noch nicht fest. Der Schritt sei notwendig, um das Unternehmen wettbewerbsfähig aufzustellen, verteidigte Unternehmenschef Simon Beresford-Wylie die geplanten Personalmaßnahmen. Es sei die Aufgabe des Managements, ein erfolgreiches Unternehmen zu gestalten, das den Mitarbeitern langfristig Zukunftschancen eröffne, den Aktionären angemessene Erträge und den Kunden wettbewerbsfähige Produkte, Dienstleistungen und Lösungen zu attraktiven Kosten biete. Gleichzeitig betonte der Manager, dass Finnland und Deutschland bedeutende Standorte für das Joint Venture bleiben werden. (mb)