Netware-Pakete können mittels Server IBM-Bridge "passieren"

Nowell-Kompatibilität zum Token Ring

17.02.1989

FRAMINGHAM (IDG) - Den Problemen der Inkompatibilität zu IBMs Token-Ring-Bridge-Software scheint Novell letzt zu Leibe gerückt zu sein.

Auf der Macworld-Expo kündigten die Netware-Macher vergangene Woche an, daß sie ein neues Release des Quell-Routing-Drivers bereitstellen möchten, der die Token-Ring-Networking-Bridge von IBM in die Lage versetzt, Novell-Pakete zu erkennen und an Server beziehungsweise Clients im Netz zu übermitteln. Damit hätten die Benutzer - so das Unternehmen weiter - nun eine Auswahl zwischen Bridges für die Netzkonfiguration. Der Treiber wurde gemeinschaftlich von Novell und Ungermann-Bass entwickelt. Zu den Kommunikations-Schwierigkeiten war es aufgrund der Netware-Methode bei der Paket-Adressierung gekommen. Außerdem stand einer Kompatibilität im Wege, daß IBM eine Data-Link-Layer-Brücke und Novell eine Netzwerk-Layer-Brücke benutzt. Der neue Server gewährleistet den Support sowohl von Netware- als auch von IEEE.2-Applikationen so wie von Novells Token-Ring-Multiworkstation-Software .

Chuck Saunders, Vice-President der Riverbend-Gruppe in McLean, erklärte im Zusammenhang mit der Produktinnovation, daß man nicht unbedingt über die IBM-Brücke "zu gehen braucht". Statt dessen könnten die Anwender auch zwei Netware-basierte Token-Ringe unter Nutzung der Netware-Software miteinander verbinden; dazu müsse man entweder zwei Karten in einen Server oder in eine externe Einheit integrieren.

Nach Aussagen von IDG-Marktanalysten ist der sogenannte "sourcerouting issue" nur ein Mosaikstein in den Bemühungen, Brücken zwischen verschiedenen Netzen zu schlagen, Schuld an den noch bestehenden Engpässen sei unter anderem, daß die im Markt befindlichen Gateways beispielsweise alle verschiedene Netbios-Implementationen aufweisen. Eines der größten Probleme bei Novell würde darin bestehen, weit voneinander entfernte Netware-LANs unter einen Hut zu bringen.