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Novells Linux-Strategie trägt erste Früchte

25.05.2004

In seinem zweiten Geschäftsquartal 2003/04 (Ende: 30. April) gelang es Novell, den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um sechs Prozent zu steigern und den Nettoverlust zu halbieren. Wie das Softwareunternehmen aus Waltham, Massachusetts, bekannt gab, kletterten die Einnahmen von 276 Millionen auf 294 Millionen Dollar. Der Anbieter von Netzwerk- und – nach der Übernahme von Ximian und Suse – Open-Source-Software konnte damit die mittlere Analystenprognose von 287 Millionen Dollar übertreffen, allerdings nur dank positiver Währungseffekte von zwölf Millionen Dollar.

Novells Nettoverlust schmolz im Jahresvergleich von 29 Millionen auf 15,4 Millionen Dollar oder vier Cent je Aktie. Das aktuelle Ergebnis wurde dabei unter anderem von einer Dividendenzahlung von 26 Millionen Dollar an IBM belastet. Sonderfaktoren ausgeklammert, verbesserte Novell sein Quartalsergebnis von minus sieben Millionen Dollar auf plus 14 Millionen Dollar oder drei Cent pro Aktie und traf damit die Durchschnittserwartung der von Thomson First Call befragten Börsenexperten.

Novell-CEO Jack Messman zeigte sich über die Leistung seines Unternehmens erfreut. Dank der positiven Kundenreaktion auf die neue Strategie, das Netz-Betriebssystem zusammen mit Open-Source-Komponenten anzubieten, sei es Novell gelungen, die Schrumpfungsrate der Netware-Umsätze von zwölf auf fünf Prozent (währungsbereinigt) zu verlangsamen. Insgesamt erzielte die Company im Berichtszeitraum bereits zehn Millionen Dollar Umsatz im Linux-Geschäft. Die Wartungs- und Serviceumsätze erhöhten sich von 211,5 Millionen auf 233,3 Millionen Dollar.

Trotz der positiven Geschäftsentwicklung sank der Kurs der Novell-Aktie nach der Bekanntgabe um mehr als acht Prozent. Obwohl die Softwareschmiede im Großen und Ganzen die Prognosen der Analysten erfüllte, hatten sich die Finanzexperten offenbar doch mehr versprochen. Und nachdem sich Novells Börsenbewertung im Zuge des gegenwärtigen Linux-Booms im letzten Jahr nahezu vervierfacht hat, fiel es den Investoren entsprechend leicht, sich – mit Gewinn – von den Papieren zu trennen. (mb)