Beitritt zu drei wichtigen Industriekonsortien

Novell will bei Standards für offene Systeme mitspielen

24.04.1992

SALT LAKE CITY (CW) - Die Novell Inc. vollzieht auch formell ihren Schritt aus der PC-Welt in die Ebenen Unix und offene Systeme. Der Kommunikationspezialist ist innerhalb weniger Tage drei der wichtigsten Standardisierungskonsortien in diesen Bereichen beigetreten, der UI, der OSF und der OMG.

Der Beitritt zur Unix International (UI) war erwartet worden. Denn mit deren Hauptsponsor, der für die Fortschreibung von System V verantwortlichen AT&T-Tochter Unix System Laboratories (USL), hatte Novell ein gemeinsames Unternehmen gegründet. Dieses Joint-venture mit Namen Univell wird das Marketing für "Destiny" übernehmen, einer völlig neu geschriebenen, speichersparenden Unix-Variante für Desktop-Systeme.

Bei der Entwicklung von Destiny hat Novell einschlägige Erfahrungen bezüglich der Integration von Intel-basierten PCs in Netze eingebracht. Es war damit auf eine Orientierung der UI zu Integration solcher Systeme eingegangen, die das Konsortium in der Roadmap 1991 veröffentlicht hatte.

Faktisch hatte Novell seither Zugang zum Early Access Programm der UI.

Der Beitritt des Kommunikationsspezialisten zur Open Software Foundation (OSF) geht auf eine Empfehlung der Gruppe Open User Recomended Solutions (Ours) zurück. Auch in der OSF steht Novell nun das Early Access Programm offen. Von dem Unternehmen aus Provo, Utah, darf eine aktive Rolle in der OSF bei der Festlegung von Protokollstandards erwartet werden.

Beiträge dürften insbesondere zur Systemintegration im Rahmen des Distributed Computing Environments (DCE) kommen.

In der Object Management Group (OMG) werden wohl die Erfahrungen von Novell mit Kommunikationssystemen ebenfalls sehr gefragt sein.

Denn während die Arbeiten zur Verwaltung von Objekten in geschlossenen Systemen schon sehr weit fortgeschritten sind, besteht hinsichtlich eines integren Transports von Objekten über unterschiedliche Netze zu heterogenen Systemen noch erheblicher Entwicklungsbedarf.