Novell will 600 Stellen streichen

08.11.2005
Konzentration auf Kernbereiche Linux und Identitäts-Management geplant.

Als Reaktion auf die enttäuschenden Zahlen im Ende August abgelaufenen dritten Geschäftsquartal 2005 kündigte Novell an, Vertrieb und Beratung stärker an den Themen Linux, Open Source sowie Identitäts- und Ressourcen-Management auszurichten. In anderen Bereichen werde die Entwicklung zurückgefahren. Als weiterer Schritt soll die Beratungssparte Celerant ausgegliedert oder - wenn es die Marktsituation erlaubt - verkauft werden.

Um die jährlichen Betriebs- kosten um über 110 Millionen Dollar zu senken, plant die Company aus Waltham, Massachusetts, außerdem, 600 Mitarbeiter oder mehr als zehn Prozent der 5800-köpfigen Belegschaft zu entlassen. Zunächst fallen jedoch Restrukturierungskosten von 30 bis 35 Millionen Dollar an, die das Ergebnis im Ende Oktober abgelaufenen Dreimonatszeitraum belasten. Quartalszahlen will das Unternehmen allerdings erst am 1. Dezember bekannt geben.

Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, sich von einem Teil der talentierten und engagierten Belegschaft zu trennen, erklärte Novell-CEO Jack Messman in einer Stellungnahme. Die Maßnahmen seien jedoch notwendig, um die Kosten in den Griff zu bekommen.

Das Novell-Management steht wegen der mäßigen Geschäftsentwicklung bereits seit geraumer Zeit in der Kritik der Investoren. Um sich selbst aus der Schusslinie zu nehmen und die Aktionäre zu beruhigen, hat Novell-CEO Messman mit Ron Hovsepian einen neuen President und COO eingesetzt. Insidern zufolge soll Novells künftiger zweiter Mann, der bereits den Vertrieb in Nordamerika auf Trab gebracht hat, auch die anstehende Restrukturierung vornehmen. (mb)