Replikationsdienste auf Betriebssystem-Ebene

Novell und Microsoft wetteifern um die Datei-Synchronisation

23.02.1996

Auf der hauseigenen Entwick- lermesse Brainshare im kommenden Maerz will Novell die Plaene konkretisieren. Im Vorfeld verrieten die Netzwerker bereits, dass "Moab", so der Codename der naechsten Netware-Version, ein "Netware Advanced File System" (NAFS) enthalten werde. Dieses Verfahren soll die Dateien-Synchronisation auf Betriebssystem-Ebene vornehmen.

Derzeit werden Replikationsdienste auf Datenbank-Level implementiert. Lotus Notes nutzt derartige Verfahren schon, um verteilte Datenbanken zu synchronisieren. Novell hat Replikationsfunktionen bereits in die Netware Directory Services (NDS) integriert. Durch die Implementation auf Betriebssystem- Ebene koennten jedoch alle Applikationen im Netz von diesen Diensten profitieren.

Laut Novell muessen existierende Dateien nicht modifiziert werden, um von NAFS bearbeitet werden zu koennen. Ein weiterer Vorteil waere, dass Anwender nicht laenger Novells "System Fault Tolerance III" fuer dedizierte Backup-Server unterhalten muessen.

Microsoft kuendigte an, mit Novell gleichzuziehen. Geschehen soll dies mit dem im naechsten Jahr erwarteten System, das derzeit unter dem Codenamen "Cairo" laeuft. Es soll ein eigenes Object-File- System bekommen, in dem die Dateien ortsunabhaengig abgelegt werden koennen. Der Replikationsmechanismus ermoeglicht es, mehrere Dateien gleichen Inhalts ueber das Netz zu verteilen.