Analysten dennoch skeptisch

Novell schreibt auch im vierten Quartal schwarz

06.12.1996

Novell stimmt seine Aktionäre alles in allem positiv. Nach zuletzt herben Geschäftseinbrüchen und roten Zahlen kann das Unternehmen im dritten und nun auch im vierten Quartal wieder auf halbwegs zufriedenstellende Ergebnisse verweisen. Einnahmen in Höhe von 384 Millionen Dollar und ein Gewinn nach Steuern von 59 Millionen Dollar beziehungsweise 17 Cent pro Aktie wurden im Schlußquartal des Geschäftsjahres 1995/96 erzielt.

Novells neuer President und Nachfolger von Robert Frankenberg, Joseph Marengi, sprach in einer offiziellen Stellungnahme von einem Aufwärtstrend für seine Company, der sich vor allem in einer gestiegenen Nachfrage manifestiere. So sei etwa der Umsatz im Bereich Server-Software gegenüber dem dritten Quartal um 15 Prozent, der der neuen Plattform Intranetware respektive Netware 4 sogar um 38 Prozent gestiegen.

Die meisten Analysten sind jedoch von den jüngsten Novell-Ergebnissen nicht überzeugt. Der Umstand, daß das Unternehmen nun wieder schwarze Zahlen schreibt, sei vor allem den jüngsten Restrukturierungen im Produktportfolio sowie diversen Kostensenkungsmaßnahmen zu verdanken, heißt es vielfach. Mehr denn je wird indes Novells Fähigkeit angezweifelt, mit der Konzentration auf seine Netware-Produktlinie Microsofts Herausforderung durch Windows NT sowie dem allgemeinen Trend in Richtung Internet und Intranet auf Dauer Paroli bieten zu können. Daß die Company aus dem US-Bundesstaat Utah schon recht bald ihre lange Zeit einzigartige Position im Markt für Netzsoftware verliert, scheint jedenfalls für die meisten Branchenkenner ausgemacht.

Auf nicht überwundene Schwierigkeiten weisen weitere Zahlen hin. So blieb der Umsatz im vierten Quartal um fast 100 Millionen Dollar hinter dem entsprechenden Vorjahresergebnis (481 Millionen Dollar) zurück. Auch im gesamten Fiskaljahr 1996 enttäuschte - gemessen am Vorjahr - das Unternehmen. So sank der Umsatz um 33 Prozent von 2,04 auf 1,37 Milliarden Dollar, der Gewinn nach Steuern fiel um 63 Prozent von 338 auf 126 Millionen Dollar.