Im Börsenrückblick

Novell regt die Phantasie an

20.09.2005

Seit Mitte August ist der Kurs der Novell-Aktie um rund 20 Prozent gestiegen, obwohl das Unternehmen Ende August schwache Zahlen für das dritte Fiskalquartal vorgelegt hat. Am zuletzt stattlichen Anstieg des Aktienkurses änderten die Zahlen nichts, denn die Investoren geben sich derzeit anderen Phantasien hin. Diese hängen mit einer freundlich verpackten Drohung der Investment-Bank Credit Suisse First Boston (CSFB) zusammen, endlich den wahren Wert von Novell erschließen zu wollen. Ins gleiche Horn stieß die Firma Blum Capital Partners, der rund fünf Prozent der Anteile des Softwarehauses gehören. Ihr Forderungskatalog: Kosten senken, nichtstrategische (Legacy-)Bereiche abtrennen und Aktien zurückkaufen. Schlecht würde es laut den Blum-Planungen für die Produktfamilien "Netware", "Groupwise", "Zenworks" sowie die Beratungsaktivitäten aussehen. Positiv sehen die Investoren die Entwicklung im Linux-Geschäft. Allerdings hat Blum - im Gegensatz zu CSFB - noch keinen Wechsel des Novell-Managements angeregt. (ajf)