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Novell kündigt weitere Sparmaßnahmen an

23.05.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Novell konnte seinen Nettoverlust im Ende April abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum reduzieren. Der US-Anbieter von Netzwerksoftware wies einen Fehlbetrag von 28,6 Millionen Dollar oder acht Cent pro Aktie aus, verglichen mit einem Nettominus von 173,5 Millionen oder 48 Cent je Anteil ein Jahr zuvor.

Vor Sonderkosten verschlechterte sich das in Provo, Utah, ansässige Unternehmen allerdings: Nachdem im Vergleichszeitraum 2002 noch ein (Pro-forma-)Plus von 9,8 Millionen Dollar geschrieben worden war, verbuchte Novell nun einen Verlust von 6,8 Millionen Dollar oder zwei Cent pro Aktie. Die Analysten hatten allerdings laut Umfrage von Thomson First Call im Schnitt sogar mit einem Pro-forma-Minus von drei Cent je Anteilschein gerechnet.

Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich leicht von 273,9 Millionen auf 276 Millionen Dollar. Im Detail betrachtet, wuchsen die Lizenz- und Wartungserlöse um ein Prozent auf 165 Millionen Dollar. Im Bereich Management-Beratung erzielte die Company eine Umsatzsteigerung um 15 Prozent auf 37 Millionen Dollar. Novells Serviceeinnahmen reduzierten sich dagegen gegenüber dem Vorjahresquartal um fünf Prozent auf 74 Millionen Dollar. Insgesamt wurden 126 Millionen Dollar Umsatz in den USA erwirtschaftet, was einem Rückgang um zwölf Prozent entspricht. Die EMEA-Region steuerte dagegen mit 112 Millionen Dollar 22 Prozent höhere Einnahmen bei als im Vergleichszeitraum 2002. In Kanada und Lateinamerika sanken die Erlöse um neun Prozent auf 17 Millionen Dollar, während der Umsatz im asiatisch-pazifischen Raum (einschließlich Japan) um fünf Prozent auf 21 Millionen Dollar zulegte.

Novell-CEO Jack Messman honorierte die Tatsache, das es seinem Unternehmen gelungen sei, die Einnahmen trotz anhaltender Marktschwäche gegenüber dem Vorjahreszeitraum und dem vorangegangenen ersten Geschäftsquartal zu steigern. Da es wider Erwarten nicht gelungen sei, vor Sondereffekten einen Gewinn zu schreiben, seien nun jedoch weitere Sparmaßnahmen nötig, so Messman. Details dazu wurden nicht genannt, ein Unternehmenssprecher erklärte lediglich, ein signifikanter Umsatzanstieg sei nicht absehbar. (mb)