Der Softwarehersteller Talarian aus Provo, Utah, bietet mit seinen Smart Sockets eine Message-oriented Middleware (MOM) an. Der Hersteller selbst beschreibt das Verfahren als Publish-and-Subscribe-Mechanismus - eine etwas andere Bezeichnung für die bekannte Push-Technologie. Dabei melden sich Clients einmalig an einer zentralen Station an und definieren die Art von Informationen, die sie künftig als Abonnent beziehen wollen. Die Zentrale sorgt in der Folge für den regelmäßigen Download der gewünschten Software beziehungsweise Informationen.
Bislang kommt dieses Verfahren im professionellen Bereich lediglich in Banken und Finanzinstituten zum Einsatz, wo Preislisten, Marktberichte und Aktienkurse verteilt werden. Außerhalb dieser Industriezweige gibt es nur spärliche Anwendungen. Cisco hat etwa von seinen ursprünglichen Plänen, eine ähnliche Software von Tibco auf seinen Switches zu installieren, Abstand genommen.
Novell hofft nun, diese Nischenanwendung auf andere Bereiche auszuweiten, und baut dabei auf seine große Anwenderschar. Bis Mitte des Jahres sollen die Smart-Sockets-APIs (Application Programming Interfaces) in die Novell-Produkte eingebunden werden, so dass Entwickler die Middleware bei der Applikationserstellung berücksichtigen können. Vor allem mit der Kombination aus Verzeichnisdiensten und Middleware können sich nach Vorstellung der Netzwerker interessante neue Anwendungen für Web-Unternehmen ergeben. So ließen sich etwa Dienste entwerfen, die Kunden von Online-Banken regelmäßig mit Produktinformationen versorgen.