Künftig soll Jboss den Platz einnehmen

Novell gibt eigenen Java-Server auf

20.08.2004

Mit der Übernahme von Silverstream für 212 Millionen Dollar in bar hatte Novell Mitte 2002 versucht, sein Image einer auf das Netz-Betriebssystem "Netware" konzentrierten Company abzustreifen und sich auch als Anbieter grafischer Entwicklungs- und Integrationswerkzeuge für Java und Web-Services zu etablieren. Die damals erworbenen Produkte werden heute als "Novell Extend" vermarktet und sind aktuell in der Version 5.2 erhältlich. Wichtigste Neuerungen sind die Optionen, Systeme auch über Identity-basierende Portalservices zu integrieren, und die vollständige Linux-Unterstützung. Als Entwicklungs- und Deployment-Plattform der Java-Anwendungen dient der "Extend Application Server". Novell bewarb aber von Anfang an vor allem die Möglichkeit, alternativ auch verbreitete Java-Applikations-Server wie "IBM Websphere", "Bea Weblogic" und "Tomcat" einzusetzen.

Nun geht der Hersteller einen Schritt weiter und will die Entwicklung des Servers ganz einstellen. Alternativ soll künftig der quelloffene Java-Applikations-Server "Jboss" angeboten werden, mit dessen kommerziellem Anbieter Jboss Inc. jetzt ein Supportabkommen geschlossen wurde. Geplant ist, Jboss mit der nächsten, für Ende 2005 angekündigten Version der Extend-Suite auszuliefern. Zudem sind der Open-Source-Server und die Extend-Werkzeuge ab sofort Bestandteil der neuen Linux-Distribution "Suse Enterprise Server 9". Novell verspricht weiter Support für den Extend-Server, wird aber auch Migrations-Tools anbieten. (as)