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Novell bringt neue Beschuldigungen im Microsoft-Kartellprozess

28.03.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Novells Technikchef Carl Ledbetter beschuldigt Microsoft, durch Manipulationen in Windows die Server-Systeme anderer Anbieter auszubremsen. Die Gates-Company halte technische Informationen zurück, ohne die es nicht möglich sei, die Software optimal an die Bedürfnisse der Unternehmen anzupassen. Die Microsoft-Anwälte dagegen präsentierten im Kartellprozess E-Mails von Novell. Aus den Mitteilungen gehe hervor, dass das Unternehmen das Verfahren nutzen wolle, um seine eigene Marktposition zu sichern.

Prozessbeobachter rechnen nun mit deutlichen Verzögerungen im Antitrust-Prozess, da Novells Anschuldigungen die Anklage auf die Server-Produkte ausweiten könnte. Bislang ist nur Microsofts Client-Strategie Gegenstand des Verfahrens. Die Kläger kritisieren vor allem die Integration des Internet Explorer in Windows. Die den Prozess leitende Richterin Colleen Kollar-Kotelly hat unterdessen angekündigt, sich mehr Einblick in technische Zusammenhänge verschaffen zu wollen. (lex)