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Notrufuhr für das Handgelenk

21.06.2004

Die europäische Bevölkerung wird immer älter, der Bedarf an medizinischer Versorgung steigt. Damit ältere und behinderte Menschen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben können, entwickelten europäische Wissenschaftler ein Notrufsystem, das im Ernstfall automatisch einen Hilferuf absetzt. Das Projekt mit dem Arbeitstitel Supporting Independently Living Citizens (SILC) wurde mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Im Mittelpunkt steht ein Notrufgerät, das einer Armbanduhr ähnelt und unter der Federführung der Technischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit Forschern aus Italien, Spanien und England entwickelt wurde. Es misst mittels Sensoren beispielsweise Pulsfrequenz, Herzratenvariabilität oder Körpertemperatur, um im Notfall Hilfskräfte zu benachrichtigen.

Im Gegensatz zu anderen Systemen müssen die Betroffenen keinen Alarmknopf betätigen, denn Befragungen der Wissenschaftler ergaben, dass ältere Menschen oft lange zögern, bevor sie aktiv Hilfe anfordern. Um den Nutzen über den reinen Alarm hinaus zu erhöhen, bietet das Gerät zusätzliche Funktionen wie beispielsweise ein schnurloses Telefon oder eine Terminverwaltung. Bis wann die Notfalluhr zur Verfügung steht und wie viel sie kosten wird, steht noch nicht fest. (iw)