Einheitliche Messaging-Struktur

Notes oder Exchange? Bei Daimler-Chrysler geht beides

18.02.2000
MÜNCHEN (qua) - Beim Messaging scheiden sich die Geister. So hatte Daimler-Benz das Microsoft-System Exchange im Einsatz, Chrysler hingegen Lotus Notes von IBM. Mit dem Projekt "Well-Kom" entwickelte Debis Systemhaus eine Struktur, die es erlaubt, beide Systeme parallel zu nutzen.

Bei der Fusion der beiden Automobilriesen stellte sich nicht nur heraus, dass die Hälfte der Mitarbeiter über einen E-Mail-Account verfügte, sondern auch, dass eine Reihe unterschiedlicher Produkte im Einsatz waren. Bei Daimler-Benz existierte ein riesiges Heer von Anwendern der Uralt-Lösung "Memo" - ganz zu schweigen von den Befürwortern längst ausgestorben geglaubter Mail-Systeme wie "CC-Mail", "MS-Mail", "Novel-MHS", "DEC-Openmail" etc. Vor allem aber gab es jeweils 60000 bis 70000 Nutzer des Exchange-Clients Outlook und des Notes-Frontends.

Warum der Konzern nicht eines dieser Systeme für verbindlich erklärte, erläutert Volker Huber, Mitglied der Geschäftsführung bei der Daimler-Chrysler-Tochter Debis Systemhaus, so: Bei einer weiteren Expansion des Unternehmens werde man immer wieder eines der beiden Produkte antreffen.

So entschied Daimler-Chrysler, beide Produkte zuzulassen und eine Lösung zu deren Integration zu schaffen. Ein Browser-basiertes Metasystem soll es den Mitarbeitern beispielsweise ermöglichen, über Systemgrenzen hinweg Adress- und Termindaten auszutauschen oder ihre E-Mails in jeder Daimler-Chrysler-Niederlassung des Planeten zu lesen.