Bei der Fusion der beiden Automobilriesen stellte sich nicht nur heraus, dass die Hälfte der Mitarbeiter über einen E-Mail-Account verfügte, sondern auch, dass eine Reihe unterschiedlicher Produkte im Einsatz waren. Bei Daimler-Benz existierte ein riesiges Heer von Anwendern der Uralt-Lösung "Memo" - ganz zu schweigen von den Befürwortern längst ausgestorben geglaubter Mail-Systeme wie "CC-Mail", "MS-Mail", "Novel-MHS", "DEC-Openmail" etc. Vor allem aber gab es jeweils 60000 bis 70000 Nutzer des Exchange-Clients Outlook und des Notes-Frontends.
Warum der Konzern nicht eines dieser Systeme für verbindlich erklärte, erläutert Volker Huber, Mitglied der Geschäftsführung bei der Daimler-Chrysler-Tochter Debis Systemhaus, so: Bei einer weiteren Expansion des Unternehmens werde man immer wieder eines der beiden Produkte antreffen.
So entschied Daimler-Chrysler, beide Produkte zuzulassen und eine Lösung zu deren Integration zu schaffen. Ein Browser-basiertes Metasystem soll es den Mitarbeitern beispielsweise ermöglichen, über Systemgrenzen hinweg Adress- und Termindaten auszutauschen oder ihre E-Mails in jeder Daimler-Chrysler-Niederlassung des Planeten zu lesen.