MUENCHEN (CW) - Der PC setzt sich als Steuerungsgeraet auch fuer die Unterhaltungsindustrie durch und wird in diesem Sektor auf keine nennenswerte Gegenwehr seitens der TV-Branche stossen. Auch die niederlaendische Tulip Computers NV moechte diese Entwicklung nicht verschlafen und sucht derzeit fuer das zukuenftige Geschaeft nach einem Partner aus der Consumer-Electronic.Rob Spijkers, Marketing- Manager der Hollaender, wuenscht sich eine Kooperation mit einem Hersteller, der Know-how in der Fertigung von "Hifi-TV-Geraeten und von Bildroehren im Sechs-mal-neun-Format mitbringt". Der englische Informationsdienst "Computergram" verwirft die ebenfalls niederlaendische Philips Electronics NV als moeglichen Partner, da diese "ein bisschen zu nah und zu sehr in Konkurrenz zum PC-Bauer stehe". Tulip will das Geheimnis um den Kooperationspartner demnaechst lueften - die ersten Geraete sollen schon Anfang 1996 den Weg in die Wohnzimmer finden. Der Hersteller rechnet mit einem Absatz von rund 100000 Stueck pro Jahr. Das neue Geraet wird PC- Services wie Spiele, Textverarbeitung oder den Internet-Zugang in einer "audio-visuellen Umgebung" enthalten. Auf eine Tastatur soll nicht verzichtet werden, allerdings entfaellt das Verbindungskabel - der TV-PC arbeitet dabei mit Infrarot. Der Basispreis duerfte bei rund 1600 Dollar liegen, Topgeraete koennten bis zu 2250 Dollar kosten. Mitte 1997 will man auch Maschinen mit den breiten Bildschirmen anbieten, die mit reinen TV-Geraeten konkurrieren sollen. Mit der Ersatzbeschaffung von Fernsehern tut sich gegebenenfalls ein neuer Markt fuer PC-Hersteller auf.Im September dieses Jahres sollen ausserdem portable Rechner das Produktspektrum ergaenzen, die in Taiwan gefertigt werden. Der Partner ist auch hier nicht bekannt.