Desktop-Verkauf geht um 3,4 Prozent zurück

Notebook-Absatz dreht PC-Markt ins Plus

15.08.2003
MÜNCHEN (CW) - Der deutsche PC-Markt hat sich im zweiten Quartal 2003 erholt. Die Steigerungsrate von 6,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode geht vor allem auf die Nachfrage nach Notebooks zurück.

"Der deutsche PC-Markt hat sich besser entwickelt als erwartet", erklärte Stefania Lorenz, Senior- Research-Analystin der europäischen Personal Computing Group von IDC, die vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal 2003. Zwar leide das Geschäft weiterhin unter der unsicheren wirtschaftlichen Lage, aber insbesondere die private Nachfrage nach Notebooks, die durch attraktive Angebote und Preisreduzierungen stimuliert wurde, habe zu den gestiegenen Verkäufen geführt.

Im zweiten Quartal konnten die Hersteller mehr als eine halbe Million Notebooks an den Mann oder die Frau bringen - 30,6 Prozent mehr als im Frühjahr 2002. Insbesondere der Absatz von mobilen Consumer-Geräten entwickelte sich deutlich nach oben: Im Vergleich zum Vorjahr wurden von April bis Juni um 66 Prozent mehr Notebooks verkauft. Damit ging fast die Hälfte (45 Prozent) der Tragbaren an Privatpersonen.

Die starken Zuwächse im mobilen Bereich wirkten sich zu Lasten der Desktop-Geräte aus. Hier ergab sich ein Rückgang von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Konnten die Hersteller bei den Unternehmens-PCs gerade noch ein kleines Wachstum von 0,4 Prozent erreichen, brach der Absatz bei der Privatkundschaft um sieben Prozent ein. Marktforscherin Lorenz erwartet, dass sich der Trend auch im zweiten Halbjahr 2003 forsetzen wird.

Das Geschäft mit PC-Servern liegt in den Händen der größten fünf Hersteller: 93 Prozent aller in Deutschland im zweiten Quartal verkauften PC-Server wurden von Hewlett-Packard (HP), Fujitsu-Siemens Computers (FSC), Dell, IBM oder Maxdata geliefert. Der Zuwachs im Vergleich zur Vorjahresperiode lag laut Lorenz "im zweistelligen Bereich".

Gericom, Medion und Vobis sind die drei PC-Lieferanten, die das PC-Geschäft mit Privatkunden und mit kleinen und mittelgroßen Firmen unter sich ausmachen. Fujitsu-Siemens setzte im zweiten Quartal die meisten Geräte ab und konnte im Notebook-Markt eine Verdoppelung der Absatzzahlen verzeichnen. (kk)

Abb: Deutscher PC-Markt: Medion schließt auf

PC-Marktführer gestärkt: Dank des florierenden Vertriebs über Aldi hat Medion fast zu HP aufgeschlossen. Quelle: IDC