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Nortel kauft sich für 2,5 Milliarden Dollar aus Anlegerklagen heraus

08.02.2006
Um zwei Sammelklagen von Aktionären wegen seines Bilanzskandals beizulegen, will der kanadische TK-Ausrüster Nortel Networks 2,5 Milliarden Dollar in bar und Aktien locker machen.

Nortel hat dem teuren Vergleich zugestimmt, um langwierigen und unwägbaren Prozessen aus dem Wege zu gehen. Es will nun 575 Millionen Dollar in bar sowie 628,7 Millionen Aktien an die Sammelkläger zahlen. Die Anteile haben auf Basis des gestrigen Schlusskurses einen Wert von fast 1,9 Milliarden Dollar. Nortel will außerdem die Hälfte aller eventuellen Gelder aus Prozessen gegen das im April 2004 geschasste frühere Management beisteuern.

In der Folge würde das Unternehmen eine Sonderbelastung von 2,47 Milliarden Dollar oder 57 Cent pro Aktie gegen sein Ergebnis für 2005 verbuchen. Gegen Nortel ermitteln weiterhin Aufsichtsbehörden und die Staatsanwaltschaft. Im Zuge des Vergleichs hat die Firma keinerlei Fehlverhalten zugegeben oder geleugnet. Die Einigung ist noch nicht endgültig und hängt noch von mehreren Voraussetzungen ab, unter anderem dem Ausgang weiterer Aktionärsklagen nach einer Bilanzrevision im Jahr 2003. Außerdem müssen Gerichte, Aufsichtsbehörden und die Börse ihren Segen geben. (tc)