Deutsche GmbH mit 42 Prozent Wachstum an der Erholung beteiligt

Norsk Data legte den Rotstift schnell wieder aus der Hand

31.08.1990

FRANKFURT (CW/vwd) - Verblüffend schnell ist der norwegische Minimaker Norsk Data S/A Oslo, zu einem profitablen Geschäftsverlauf zurückgekehrt. Brutto und vor Sonderposten ergab sich ein Plus von drei Millionen Norwegischen Kronen (775 000 Mark) im ersten Halbjahr 1990, teilten die Norweger in Frankfurt/Main mit. Ein Jahr zuvor hatte man vor -Steuern knapp eine Viertelmilliarde Kronen drauflegen müssen.

Zehn Prozent Umsatzsteigerung auf einen Wert von 1,22 Milliarden Kronen sowie eine Reduzierung der Gesamtkosten um acht Prozent ermöglichten es Norsk Data, im Krisenmarkt Mittlere Datentechnik wieder Gewinn zu machen. Dies ging jedoch nicht ohne erhebliche soziale Härten ab: Die Zahl der Beschäftigten wurde seit Juni 1989 um knapp 700 auf jetzt 2634 reduziert. Unverändert blieb der Wert der Auftragseingänge mit 1,23 Milliarden Krone. Hiervon entfallen 57 Prozent auf Systeme und Lösungen. Schulungen und andere Dienstleistungen machen 43 Prozent aus, teilte der Hersteller mit.

Wie Norsk-Data-Präsident Erik Engebretsen aufschlüsselte, war das Geschäft mit Systemen und Applikationen besonders lebhaft - die Steigerungsrate betrug hier 22 Prozent. In Skandinavien habe sich das Behördengeschäft zufriedenstellend entwickelt, während die bundesrepublikanischen Norsk-Data-Künden vorwiegend zu einer positiven Entwicklung im Bereich grafischer und CAD/CAM-Anwendungen beigetragen hätten. Gerade den Märkten in Dänemark, Norwegen und der Bundesrepublik schrieb Engebretsen die größten regionalen Anteile am gesamten Umsatzwachstum zu.

So konnte Karlheinz Rathgeber, Geschäftsführer der Bad Hamburger Norsk Data GmbH, für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 1990 im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme des Geschäftsvolumens um 42 Prozent auf 53,3 Millionen Mark melden. Hierin sind eine Million Mark aus einer Kooperation mit dem Ex-Robotron-Betrieb Bürotechnik Chemnitz GmbH enthalten. Gar so steil bergauf, vermutet Rathgeber, werde es im zweiten Halbjahr wahrscheinlich nicht mehr gehen: Der Auftragseingang lag mit 42,5 Millionen Mark gleichwohl noch immer um 26 Prozent, über dem Vergleichswert vom ersten Quartal 1989. Rund 40 Prozent von Umsatz und Auftragseingang, so der GmbH-Chef, seien Neugeschäft gewesen. Auch die Hamburger verringerten im letzten Jahr die Belegschaft von 431 auf 394. Das Geschäftsergebnis war nach Angaben der Gesellschaft ausgeglichen.

Wie die GmbH kann auch die norwegische Muttergesellschaft auf Ost-Aktivitäten verweisen: Sie unterzeichnete eine Vertriebsvereinbarung mit einem DDR-Unternehmen und einen Vertrag mit der Sowjetunion über die Lieferung neuer und gebrauchter Systeme im Wert von 43 Millionen Kronen. Dieser sei in den Halbjahres noch nicht enthalten.

Auf der Produktseite nennt Norsk Data CAD/CAM-Lösungen auf Unix-Basis und ein neues Wordplex-100-Terminal, die zwischen Januar und Juni 1990 vorgestellt wurden.