Web

Nordrhein-Westfalen geht auf Microsoft-Kurs

07.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Microsoft wird rund 110.000 Arbeitsplätze der Landesverwaltung Nordrhein-Westfalens (NRW) mit seinem neuen Büropaket Office 2003 ausstatten. NRW-Innenminister Fritz Behrens von der SPD teilte mit, man habe sich aufgrund der besonders guten Konditionen bestehender Verträge für diese Lösung entschieden. Weitere finanzielle Details wollten die Beteiligten nicht verraten. Damit sei NRW das einzige Bundesland, das alle Arbeitsplätze in der Landesverwaltung mit einer einheitlichen Software ausstatte. Die letzte Aktualisierung liege bereits vier Jahre zurück, erläuterte der Minister weiter. "Es ist nicht wirtschaftlich, zu lange mit alten Produkten zu arbeiten." Standardsoftware müsse gelegentlich auf den neuesten Stand gebracht werden, weil neue Funktionen hinzukämen und die Unterstützung des Herstellers für ältere

Anwendungen zeitlich begrenzt sei. Außerdem müsse sich die Verwaltung der technischen Ebene seiner Kunden anpassen. "Das ist eine wesentliche Grundlage für erfolgreiches E-Government," folgert der Innenminister.

NRW schaffe mit dieser Entscheidung die Voraussetzung für einen auf offenen Standards basierenden Informationsfluss zwischen den Dienststellen, freut sich Wolfgang Branoner, Director Public Sektor bei Microsoft Deutschland. Verwaltungsvorgänge könnten vereinfacht und beschleunigt, Datenschutzrichtlinien leichter eingehalten werden. Branoner betont vor allem die XML-Fähigkeiten des neuen Office-Systems und die Möglichkeiten, verschiedene Rechte zu definieren, als Vorteil für die Verwaltung. Außerdem verbessere sich der Workflow und verschaffe den Mitarbeitern damit mehr Unabhängigkeit.

Mit der Entscheidung in NRW kann Microsoft wieder positive Nachrichten aus dem Segment Public Sector vermelden. Zuletzt machte die Entscheidung des Münchener Stadtrats Schlagzeilen, keine Microsoft-Produkte mehr und stattdessen Open-Source-Produkte auf den etwa 14 000 Rechnern der Stadtverwaltung einsetzen zu wollen. (ba)