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Nokia zeigt IPv6-fähiges GPRS-Kernnetz

23.11.2000
Aber wo bleibt das Palm-Handy?

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der finnische Handy-Weltmarktführer Nokia hat im Rahmen seiner Internet-Roadshow in Prag in dieser Woche das nach eigenen Angaben weltweit erste IPv6-fähige (Internet Protocol Version 6) GPRS-Kernnetz (General Packet Radio Service) demonstriert. IPv6 ist für die Mobilfunknetze der dritten Generation besonders wichtig, weil es einen deutlich größeren Adressraum aufweist als das bisherige Internet Protocol (v4). Mit dem Nokia-Produkt können Carrier laut Hersteller einen nahtlosen Übergang von IPv4- zu IPv6-basierenden Diensten realisieren. IPv6 für GPRS lasse sich durch ein einfaches Software-Upgrade der bestehenden Netzkomponenten implementieren, heißt es weiter.

Noch immer nicht zu sehen war in der Moldaustadt allerdings das Telefon mit "Palm"-Betriebssystem, das Nokia im Oktober 1999 erstmals angekündigt hatte. Noch im vergangenen Juli hatten die Finnen gegenüber "Computergram" erklärt, sie würden wohl die Benutzeroberfläche des Palm-OS auf Symbians Epoc aufsetzen. "Palm-OS ist kein Echtzeit-Betriebssystem, und das braucht man nun einmal für Mobile Computing", hatte ein Nokia-Sprecher damals erklärt. Inzwischen berichten mehrere Quellen, das Palm-Handy werde im vierten Quartal kommenden Jahres debütieren. Dann allerdings ist es schon verwunderlich, dass in Prag nicht einmal Prototypen zu sehen waren - vor allem wenn man sich an den früheren Presserummel erinnert.