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Nokia und Motorola verlieren Anteile im wachsenden Handy-Markt

08.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltweite Handy-Absatz übertrifft in diesem Jahr selbst die optimistischsten Vorhersagen: Wie Gartner Dataquest herausfand, wanderten im dritten Quartal 132,8 Millionen Geräte über den Ladentisch - 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (108,8 Millionen). Die Marktforschungsgesellschaft schätzt, dass bis Jahresende insgesamt rund eine halbe Milliarde Mobiltelefone verkauft werden. Bislang hatten die Auguren lediglich mit zirka 470 Millionen Geräten gerechnet. Ähnlich verschätzten sich auch die Hersteller - und haben nun Schwierigkeiten , Mobilfunkchips, Farbdisplays und andere Komponenten zu beschaffen (Computerwoche online berichtete).

Grund für den überraschenden Absatz-Boom sind einerseits zahlreiche Altkunden in Märkten wie Westeuropa und den USA, die in diesem Jahr ihr Alt-Handy durch ein neues Gerät mit Farbdisplay und Kamera ersetzen. Andererseits nahmen aber auch die Erstkäufe in Schwellenländern wie China, Indien und Russland deutlich zu, teilte Gartner-Analyst Ben Wood mit.

Als Resultat konnten alle fünf führenden Handy-Hersteller ihre Verkaufszahlen im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich steigern: Marktführer blieb nach wie vor Nokia, das seinen Absatz um fast sieben Millionen auf 45,4 Millionen Geräte steigerte. Das finnische Unternehmen wuchs damit allerdings langsamer als der Markt, der Anteil sank von 35,5 auf 34,2 Prozent. Gleiches gilt für Motorola, das im Berichtszeitraum 19,5 Millionen (3Q02: 17,2 Millionen) Handys verkaufte. Dabei ging der Marktanteil der Texaner um fast ein Prozent auf 14,7 Prozent zurück. Für Samsung errechnete Gartner 14,8 Millionen Einheiten, der Marktanteil des südkoreanische Unternehmen wuchs auf Kosten der beiden Konkurrenten von 10,5 auf 11,2 Prozent. Siemens verkaufte mit 12,1 Millionen Handys fast vier Millionen mehr als im Vorjahresquartal, der Marktanteil kletterte um 1,5 Punkte auf 9,1 Prozent.

LG Electronics und Sony Ericsson teilen sich mit 5,3 Prozent Marktanteil den fünften Platz, während die Südkoreaner bei den Stückzahlen mit 7,08 Millionen Geräten leicht in Führung ging. Im Vorjahresquartal lag das japanisch-schwedische Gemeinschaftsunternehmen mit 4,7 Prozent Marktanteil und 5,1 Millionen verkauften Handys noch deutlich vorne. (mb)