"Digitimes"-Bericht

Nokia-Übermacht bei Windows Phone 8 schreckt andere Hersteller ab

13.06.2013
Einige Hardware-Hersteller überdenken ihre Pläne für Smartphones auf Basis von Windows Phone. Die Übermacht von Nokia schreckt ab, berichtet die "Digitimes" aus Zuliefererkreisen in Asien.

Windows Phone kämpft noch immer um den endgültigen Durchbruch auf dem Smartphone-Markt. Das Betriebssystem von Microsoft hat, je nachdem, welche Zahlen man nimmt, mittlerweile einen Marktanteil zwischen drei und sechs Prozent erstritten, das Ziel für dieses Jahr liegt bei zehn Prozent. Aus den Kreisen der Hardware-Hersteller ist dafür allerdings fast nur Nokia verantwortlich, die Finnen verkaufen über 70 Prozent der Smartphones und haben die mit Abstand größte Modellpalette. Genau dieser Punkt scheint andere Hardware-Produzenten abzuschrecken.

Außer Nokia bieten derzeit nur HTC, Huawei und Samsung Smartphones mit Windows Phone an. Keiner dieser Unternehmen hat jedoch mehr als zwei Modelle im Angebot, jeweils neben einer großen Auswahl an Android-Geräten. Nokia hat allein in diesem Jahr fünf neue Windows Phones auf den Markt gebracht und insgesamt sieben aktuelle Modelle im Sortiment. Acer, Asus und ZTE wollten ebenfalls 2013 Windows Phones vorstellen, haben die Pläne laut Infos von "Digitimes" aus Zuliefererkreisen jedoch verschoben. Die Gründe dafür sind einerseits die hohen Lizenzkosten, die Microsoft nicht senken will. Andererseits sehen die Hersteller Schwierigkeiten, sich von den Nokia-Handys abzugrenzen, da sie die Software kaum verändern können.

Das Ascend W1 ist das erste Smartphone von Huawei mit Windows Phone 8.
Das Ascend W1 ist das erste Smartphone von Huawei mit Windows Phone 8.
Foto: Huawei

Keine Alternative

Im Vergleich zu den anderen Herstellern mit Interesse an Windows Phones hat Nokia Eines momentan nicht: einen Plan B. Während HTC und vor allem Samsung, aber auch Acer, Asus und ZTE ihr Hauptgeschäft mit Android-Geräten machen, setzen die Finnen im Smartphone-Bereich seit 2011 komplett auf die Microsoft-Plattform. Das eigene Betriebssystem Symbian geht seinem Ende entgegen, im Sommer werden die letzten Geräte ausgeliefert. Nokia hat also keine Wahl, als ein komplettes Sortiment an Windows Phones anzubieten - wenn das sonst keiner tut, ist die Vorreiterstellung kaum zu verhindern.

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