Ausverkauf

Nokia stößt QT-Framework ganz ab

09.08.2012
Nach den Betriebssystemen Symbian und Meego stößt Nokia nun auch das QT-Framework ganz ab.
Das QT Framework soll die plattformübergreifende Entwickling grafischer Benutzeroberflächen vereinfachen.
Das QT Framework soll die plattformübergreifende Entwickling grafischer Benutzeroberflächen vereinfachen.
Foto: Nokia

Nach der Übernahme des QT-Lizenzierungsgeschäfts übernimmt die finnische Softwarefirma Digia nun auch die übrigen QT-Aktivitäten von Nokia. Der Handy-Hersteller setzt im Smartphone-Bereich nicht mehr auf eine Cross-Plattform-Strategie, sondern ganz auf Windows Phone und hat zuvor auch schon die Betreuung und Weiterentwicklung von Symbian an Accenture ausgelagert, die Meego-Plattform an Jolla verkauft und die Weiterentwicklung des Linux-basierten Betriebssystems Meltemi eingestellt. Digia wird laut einer heutigen Mitteilung bis zu 125 QT-Entwickler von Nokia übernehmen, zum Kaufpreis machten die Unternehmen keine Angaben.

Digia kündigte gleichzeitig an, QT auf mehrere Plattformen zu bringen, darunter Android, iOS und Windows Phone 8. Außerdem soll das Oberflächen-Framework Open Source bleiben. Das Unternehmen geht davon aus, dass QT künftig eine Schlüsselrolle für Bedienoberflächen und Benutzererlebnisse in integrierten Systemen und im Bereich der Unterhaltungselektronik spielen wird. Das Framework werde von über 450.000 Entwicklern und tausenden von Unternehmen in über 70 Ländern für Anwendungen und User Interfaces genutzt, besonders im Fahrzeug-, Medizin-, Luftfahrt- und Verteidigungs-Bereich spiele QT eine wichtige Rolle.

Nähere Informationen will Digia in Kürze auf den Websites qt.digia.com und qt-project.org bereitstellen, die künftig als hauptsächliche Informationsportale rund um QT dienen sollen. Nokia hatte im Jahr 2008 QT mit der Open-Source-Plattform Trolltech für 150 Millionen Dollar erworben. Die Veröffentlichung der neuen Version QT 5 wird noch für diesen Monat erwartet.

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