Nokia Siemens Networks startet später

18.12.2006
Die Finnen wollen erst Klarheit in der Schmiergeldaffäre, ehe sie sich auf das Joint Venture einlassen.

Der Mobilfunkkonzern Nokia hat sich mit dem Siemens-Konzern darauf geeinigt, den Start des Gemeinschaftsunternehmens, in dem die Anbieter ihre Carrier-Geschäfte zusammenlegen wollen, zu vertagen. Die Siemens-Sparte Com ist tief in einen Skandal um schwarze Kassen und Schmiergeldzahlungen involviert. Das ehemals verantwortliche Vorstandsmitglied Thomas Ganswindt sitzt in Untersuchungshaft. Die Finnen drängen nun auf vollständige Aufklärung und bieten dazu sogar ihre Hilfe an, damit das Joint Venture unbelastet starten kann. Statt Anfang nächsten Jahres soll Nokia Siemens Networks seinen Betrieb nun im Laufe des ersten Quartals 2007 aufnehmen.

Angesichts der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Siemens sei klar, dass die Joint-Venture-Vereinbarung ergänzt werden müsse, hieß es bei Nokia. Zu welchen Konditionen die Finnen das Joint Venture nun eingehen wollen, inwieweit sie sich absichern möchten und ob sie von Siemens möglicherweise eine "Risikoprämie" verlangen, ist derzeit nicht absehbar. (hv) u