Alternative zu Blackberry Connect

Nokia setzt auf Microsoft Exchange

10.09.2008
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Um seine Position im Enterprise-Bereich auszubauen, setzt der finnische Handy-Riese nun auf das ActiveSync-Protokoll des Rivalen Microsoft.

Nokia hat angekündigt, ab sofort Microsoft Exchange ActiveSync auf allen Smartphones mit dem Betriebssystem Symbian S60 (3. Edition) zu unterstützen. Damit steht die Push-Mail-Anwendung "Mail for Exchange" für insgesamt 43 Modelle kostenlos bereit, auf allen neuen Produkten der Nokia E- und N-Series wird die Anwendung schon vorinstalliert sein. Insgesamt, so Nokia könnten damit über 80 Millionen Handy-Besitzer - so viele kompatible S60-Geräte sind laut Anbieter bis Ende Juli weltweit verkauft worden - über Microsoft Exchange Server 2007 auf ihre E-Mail-Konten zugreifen.

Mit der Einrichtung der Anwendung sind Nutzer in der Lage, über ihren aktuellen Mobilfunkvertrag in Echtzeit und über eine sichere Verbindung auf ihre beruflichen E-Mails, Kalendereinträge, Kontakte, Aufgaben und Firmenverzeichnisse zuzugreifen.

Mail for Exchange stellt laut Nokia zudem einige Funktionen bereit, die den Konfigurationsprozess deutlich vereinfachen. Dazu gehört zum Beispiel die automatische Konfigurationserkennung "Autodiscover", bei der man bei der Einrichtung eines mobilen E-Mail-Kontos nur noch seine E-Mail-Adresse und sein Passwort eingeben muss.

Mit der Funktion zur Verwaltung von Abwesenheitsnotizen können viel beschäftigte Mitarbeiter darüber hinaus ihre Abwesenheitsassistenten direkt von ihrem Nokia-Mobiltelefon aus aktivieren. Weitere wichtige Funktionen sind die Möglichkeit zur Synchronisierung von Daten in Fremdnetzen (Roaming) - ein Muss für jeden Mitarbeiter auf Reisen - sowie die Statuskennzeichnungen zur Nachverfolgung von E-Mails.

Mit der Entscheidung für Microsoft Exchange vergessen die Finnen für eine Zeitlang ihre Konkurrenz mit dem Anbieter des Handy-Betriebssystems Windows Mobile und wenden sich dem schnell wachsenden Gegner Research in Motion (RIM). Laut einer kürzlich veröffentlichten Gartner-Studie konnte RIM allein im zweiten Quartal 2008 mit 5,6 Millionen verkauften Blackberrys seinen Marktanteil (17,4 Prozent) nahezu verdoppeln. Um dem Rivalen etwas Wind aus den Segeln zu nehmen, hatte sich Nokia zudem entschlossen, alle künftigen Business-Handys ohne die Anwendung Blackberry Connect, welche die beliebte Push-Mail-Lösung von RIM unterstützt, auszuliefern.