Nokia schließt Standort Bochum - 2.300 Stellen bedroht

15.01.2008
Nokia wird seinen Standort in Bochum bis Mitte 2008 schließen und die Produktion in andere Nokia-Werke in Europa verlagern. Die Auslagerung sei notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit von Nokia langfristig zu sichern. Wie der finnische Hersteller mitteilt, sind von der Schließung rund 2.300 Mitarbeiter betroffen.

Nokia hat einen Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) bestätigt, die Produktion mobiler Endgeräte in Deutschland einzustellen und die Produktion in "andere, wettbewerbsfähigere Nokia-Werke in Europa" zu verlagern. Der Standort Bochum soll bereits bis Mitte 2008 geschlossen werden. Durch die Verlagerung in den osteuropäischen Raum wird Nokia auch Bereiche in Bochum schließen, die nicht zur Produktion gehören. Von der Schließung sind laut Nokia 2.300 Mitarbeiter betroffen.

Nach Aussage von Veli Sundbäck, Executive Vice President of Nokia, sei die zeitnahe Schließung des Standortes Bochum notwendig, um Nokias Wettbewerbsfähigkeit langfristig sicher zu stellen. Die Produktion mobiler Endgeräte sei für den finnischen Hersteller in Deutschland nicht länger realisierbar.

Zugleich gab Nokia bekannt, den Bereich Line Fit Automotive Business (ab Werk integrierte Lösungen für die Fahrzeugindustrie) zu verkaufen und mit Sasken Technologies über den Verkauf der Bochumer Forschungs- und Entwicklungsabteilung Adaptation Software verhandeln zu wollen. Nokia plant mit den Arbeitnehmervertretern schnellstmöglich in Verhandlungen zu treten.

Im 3. Quartal 2007 erzielten die Finnen einen Gesamtumsatz von 12,898 Milliarden Euro, ein Wachstum um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Noch deutlicher war die positive Entwicklung beim Gewinn abzulesen: in den Monaten von Juli bis September 2007 lagen die Nettoerlöse bei 1,563 Milliarden Euro, plus 85 Prozent gegenüber Q3 2006. Das operative Ergebnis lag bei 1,862 Milliarden Euro (mehr lesen).

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