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Nokia nimmt Patente von RIM-Rivalen NTP unter Lizenz

15.06.2004

Der Handy-Hersteller Nokia hat trotz Kooperation mit dem kanadischen Pager-Spezialisten Research in Motion (RIM) auch die Technik des Konkurrenten NTP unter Lizenz genommen. Hintergrund ist der anhaltende Patentstreit zwischen den beiden Rivalen. Im August 2003 hatte ein Gericht im US-Bundesstaat Virginia entschieden, dass RIM ein von NTP patentiertes Verfahren zur Anbindung mobiler Geräte an E-Mail-Systeme widerrechtlich nutze. Der kanadische Hersteller wurde damals zu einer Strafzahlung von 53,7 Millionen Dollar an NTP verurteilt. Außerdem wurde eine einstweilige Verfügung erlassen, nach der RIM der Verkauf von Blackberry-Handhelds sowie dazugehörige Software und Dienste in den USA einstellen musste. Da der kanadische PDA-Hersteller in Berufung geht, wurde der Verkaufsstopp allerdings nicht rechtswirksam.

Nokia, das seit Ende 2002 RIMs E-Mail-Technik "Blackberry" lizenziert hat, ist das schwebende Verfahren ein Dorn im Auge. Um nicht mehr länger auf die Entscheidung des Berufungsgerichts warten zu müssen, entschied sich das finnische Unternehmen nun auch für die Nutzung der NTP-Patente. Der Handy-Riese will in zwei bis drei Monaten in den USA sein mit dem Service ausgestattetes Messaging-Handy "6820" ausliefern. (mb)