Lichtblick Lumia

Nokia mit Umsatzrückgang und weiterem Verlust

29.10.2013
Vor dem Verkauf seiner Handy-Sparte an Microsoft hat der finnische Handy-Riese Nokia weniger Verluste gemacht als erwartet.

Unterm Strich gab es ein Minus von 91 Millionen Euro, wie Nokia am Dienstag mitteilte. Damit lagen die Finnen aber deutlich über den Erwartungen des Marktes. Im Vorjahresquartal hatte es noch ein Riesenminus von 959 Millionen Euro gegeben. An der Börse stieg die Aktie um 4,68 Prozent auf 5,23 Euro.

Zu dem aktuell besseren Ergebnis trug unter anderem das Absatzplus bei den Lumia-Smartphones bei: Mit 8,8 Millionen Geräten wurde knapp ein Fünftel mehr verkauft als vor einem Jahr. Nokia ist längst der größte Anbieter von Computertelefonen mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone. Den Markt dominieren aber weiter Android (und hier vor allem Samsung) sowie Apple mit seinen iPhones. Allein von dessen neuesten Modellen 5s und 5c verkaufte Apple am ersten Wochenende mehr als Nokia im gesamten dritten Quartal Lumias. Insgesamt verkaufte Nokia 55,8 Millionen Mobiltelefone - vier Prozent mehr als im Vorquartal. Das defizitäre Handygeschäft werde auch im Schlussquartal noch Verluste machen. hieß es.

Die Erlöse schrumpften im dritten Quartal im Jahresvergleich um knapp 22 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro. Das Ausrüstergeschäft, das nach dem Verkauf der Handysparte Kernstück Nokias sein wird, lieferte nur 2,59 Milliarden Euro Umsatz nach 3,5 Milliarden Euro vor einem Jahr. Bei der Ausrüstersparte rechnet Nokia im vierten Quartal mit einer bereinigten operativen Marge zwischen acht und 16 Prozent.

Im dritten Quartal erfand sich Nokia neu. Schlag auf Schlag kamen die beiden Entscheidungen, die das finnische Traditionsunternehmen für die kommenden Jahre prägen werden: Dem deutschen Partner Siemens kaufte Nokia die Hälfte am Telekomausrüster NSN ab. Und das Handygeschäft, das den Namen Nokia seit Anfang der Neunziger Jahre in der Welt berühmt gemacht hat, geht an Microsoft. (dpa/tc)

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