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Nokia mit Gewinnplus im zweiten Quartal - Erwartungen übertroffen

02.08.2007
Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia hat sein Ergebnis im abgelaufenen Quartal deutlich gesteigert. Trotzdem steigt der Kostendruck auf das Joint Venture Nokia Siemens Networks.

Der Überschuss sei von 1,14 Milliarden auf 2,83 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Gesellschaft am Donnerstag in Helsinki mit. Der Gewinn pro Aktie vor Sonderposten liegt bei 0,32 Euro und damit über den Erwartungen der Analysten.

Der Umsatz kletterte um 28 Prozent auf 12,59 Milliarden Euro und der operative Gewinn um 57 Prozent auf 2,36 Milliarden Euro. Entgegen dem allgemeinen Branchentrend stieg der durchschnittliche Verkaufspreis pro Handy (ASP) gegenüber dem Vorquartal um einen Euro auf 90 Euro.

Mit seiner Quartalsbilanz übertraf Nokia die Erwartungen der Experten zum Teil. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 12,87 Milliarden Euro und einem Gewinn pro Aktie vor Sonderposten von 0,28 Euro gerechnet.

Dank dem Ausbau der Produktpalette habe sich der Marktanteil auf 38 Prozent erhöht, sagte Vorstandschef Olli-Pekka Kallasvuo. Er kündigte an, dass im Gesamtjahr der Anteil am weltweiten Handy-Markt weiter steigen soll. Bereits im laufenden Quartal werde die Position von Nokia gestärkt, sagte der Manager.

Nokia hob seine Erwartung für den weltweiten Handy-Absatz an. Er rechne nun mit einem Zuwachs von über zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 978 Millionen Geräten, sagte Kallasvuo. Zuvor war er von einem Plus von zehn Prozent ausgegangen. Aufgrund höherer Verkäufe in den Schwellenländern, wo günstige Geräte nachgefragt werden, werde der durchschnittliche Preis pro Handy sinken. Der Markt für Netzwerke werde auf Euro-Basis leicht zulegen, bekräftigte Kallasvuo.

Nokia zieht die Zügel bei der Netzwerktochter Nokia Siemens Networks stärker an. Die Umsätze und Margen bei dem Gemeinschaftsunternehmen seien im zweiten Quartal schwach gewesen, was weitere Maßnahmen nötig mache, teilte Nokia am Donnerstag in Helsinki mit. Die Kosten sollten nun um 1,5 Milliarden Euro jährlich gesenkt werden. Dieses Ziel solle nun bereits im kommenden Jahr erreicht werden und damit zwei Jahre früher als bislang geplant.

Zudem würden weitere Kosteneinsparungen von 500 Millionen Euro angepeilt. Der Telekomausrüster Nokia Siemens Networks, an der Nokia und Siemens beteiligt sind, streicht seine Kosten massiv zusammen, um den Abstand zu Schwergewichten wie Ericsson zu verkürzen. Geplant ist unter anderem der Abbau von 2290 Arbeitsplätzen in Deutschland. (dpa/tc)