Planungen deutlich übertroffen

Nokia macht der TK-Branche Mut

16.01.2004
MÜNCHEN (CW) - Der finnische TK-Konzern Nokia hat die Erwartungen für das vergangene Quartal nach oben korrigiert. Investoren und Beobachter waren begeistert.

Gleich einer verspäteten Silvesterrakete schoss der Aktienkurs von Nokia vergangene Woche in den Himmel, nachdem der Konzern bekannt gegeben hatte, seine Prognosen zu übertreffen. Mit einem Anstieg von etwa 13 Prozent auf einen Preis von über 20 Dollar überflügelte die Aktie ihr altes 52-Wochen-Hoch. Papiere der Wettbewerber schlossen sich an. Die eigentliche Überraschung: Hauptgrund für den positiven Trend ist die Entwicklung in der Netztechnik-Sparte gewesen. Carrier haben zum Jahresende noch einmal kräftig investiert.

Der Umsatz mit Netztechnik belief sich daher auch nicht wie geplant auf 1,4 Milliarden Euro, sondern auf 1,7 Milliarden Euro. Unter dem Strich wird sich zudem auszahlen, dass Nokia vergangenes Jahr in der zuletzt unprofitablen Sparte mehr als 2000 Mitarbeiter entlassen hat. Statt des angepeilten Breakeven erwartet CEO Norma Ollila in dem Geschäftsbereich nun eine operative Pro-forma-Gewinnmarge von zwölf Prozent.

Insgesamt setzten die Finnen im Dezember-Quartal 8,8 Milliarden Euro um, was etwa dem Niveau des Vorjahreszeitraums entspricht. Erwartet worden waren gut 8,2 Milliarden Euro. Der Profit pro Aktie soll bei rund 0,28 Euro liegen, prognostiziert waren 21 bis 23 Cent. Im Gegensatz zur Netzausrüstung stieg der Umsatz mit Handys wegen des Preisverfalls nur um vier Prozent auf sieben Milliarden Euro, nach Stückzahlen legte der Marktführer gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 20 Prozent auf 55 Millionen Geräte zu. Hier ist die Pro-forma-Gewinnmarge mit 24 Prozent doppelt so hoch wie in der Netztechnik-Sparte. Zur Entwicklung der Marktanteile bei Mobiltelefonen im vierten Quartal wollte Nokia noch keine Stellung beziehen. (ajf)