NSN und Navteq in den roten Zahlen

Nokia leidet stärker unter Wirtschaftsflaute als die Konkurrenz

16.04.2009
Der Handy-Weltmarktführer Nokia leidet stärker unter der Wirtschaftsflaute als seine Konkurrenten.

Während der Absatz im ersten Quartal branchenweit um 14 Prozent auf 255 Millionen Euro fiel, büßte Nokia 19 Prozent auf 93 Millionen Geräte ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in Helsinki mitteilte. Der Marktanteil ging entsprechend von 39 auf 37 Prozent zurück. Verglichen zum bereits trüben Vorquartal blieb der Wert indes stabil.

Nokia bekam im Schnitt aber nur noch 65 Euro je Handy nach 71 Euro vor drei Monaten und 79 Euro vor einem Jahr. Grund ist der höhere Anteil von Billighandys, die eigentlich für die Schwellenländer bestimmt sind, sich aber angesichts der Wirtschaftsflaute auch in den Industriestaaten ausbreiten. Im laufenden zweiten Quartal rechnet Nokia aber mit einer Besserung der Lage. Der eigene Marktanteil soll wieder steigen, wobei Nokia die Stückzahlen branchenweit auf dem Niveau der ersten drei Monate verharren oder leicht steigen sieht.

NSN und Navteq in den roten Zahlen

Nokia verdient weiterhin nur mit seinen Handys und den damit verbundenen Services Geld. Die Ausrüstertochter Nokia Siemens Networks (NSN) und die Navigationssparte Navteq rutschten dagegen tiefer in die roten Zahlen. Der Verlust des mit viel Aufwand umstrukturierten Gemeinschaftsunternehmens NSN verfünffachte sich beinahe binnen eines Jahres auf 361 Millionen Euro, gegenüber dem Vorquartal verdoppelte er sich. Der noch junge Zukauf Navteq weitete das Minus binnen drei Monaten von 73 auf 120 Millionen Euro aus.

In beiden Fällen fiel auch der Umsatz. Mit einem deutlichen Schwund der Erlöse hatte auch die Handy-Sparte zu kämpfen und in der Folge mit einem geringeren Ergebnis. Dieses lag mit 547 Millionen Euro zwar noch im positiven Bereich, doch hatte Nokia vor einem Jahr mit seinen Mobiltelefonen und Dienstleistungen noch drei Mal mehr verdient. Konzernweit brach das operative Ergebnis um 96 Prozent auf 55 Millionen Euro ein. (dpa/tc)