Nokia baut seine Unternehmensstrategie um und plant, die Entwicklung eigener Handy-Chips auszugliedern. Lediglich die Weiterentwicklung der Modemtechnologie, einschließlich der Protokollsoftware für WCDMA und GSM werde das Unternehmen selbständig betreiben. Stattdessen setzen die Finnen verstärkt auf Produkte von Drittanbietern, im Bereich der Modem-Bausteine soll die Technik an Lieferanten lizensiert werden.
Im Mittelpunkt der Kooperation steht STMicroelectronics. Der Anbieter soll künftig auf Grundlage von Nokia-Technologie eigene UMTS-Komponenten herstellen und verkaufen können, außerdem wird in Erwägung gezogen, die bislang interne Chip-Entwicklung an den Partner auszulagern.
Für den EDGE-Bereich sind die US-Hersteller Broadcom und Texas Instruments verantwortlich, Infineon stärkt das GSM-Segment. Auf diese Weise versucht Nokia die Zahl der Liefanten auszudehnen und die Innovationen Dritter in die eigene Entwicklung einfließen zu lassen. "Der Strategiewechsel kommt zur richtigen Zeit, schließlich haben andere, kleinere Hersteller aus Effizienz- und Kostengründen diesen Schritt schon längst vollzogen", äußert sich UniCredit-Analyst Roland Pitz zu dem Schritt.
Betrachte man den jährlichen Verkauf von 500 Millionen Mobiltelefonen, müsse Nokia die Skaleneffekte effizient managen, erklärt der Experte. "Insofern erscheint es als logischer Schritt, dass man sich stärker auf den Bereich Software, Vermarktung und Design konzentriert".