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Nokia erhöht Prognose für globalen Handyabsatz 2006

30.03.2006
Der weltgrößte Handybauer Nokia hat die Prognose für den weltweiten Mobiltelefonabsatz in diesem Jahr erhöht und will vor allem in den Schwellenländern zulegen.

Der aisatisch-pazifischen Region werden hierbei die größten Wachstumsraten zugetraut. Die Aktien des Unternehmens gewannen am Donnerstag nach Bekanntgabe der Prognose bis gegen 16.00 Uhr gut fünf Prozent auf 17,54 Euro und waren damit bester Wert im EuroStoxx-50. Auch die Aktien anderer Unternehmen der Branche wie Motorola oder Ericsson profitierten von den Ankündigungen.

Der weltweite Handy-Markt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 15 Prozent oder mehr wachsen, teilte Nokia am Donnerstag bei der Hauptversammlung in Helsinki mit. Bislang war Nokia von einem Zuwachs von zehn Prozent ausgegangen, ausgehend von insgesamt 795 Millionen verkauften Geräten im Jahr 2005.

Die Zahl der Mobilfunknutzer dürfte nach Einschätzung der Finnen bis 2008 weltweit auf drei Milliarden steigen. 80 Prozent des Wachstums werde aus so genannten Schwellenländern kommen, hieß es. Eine Vergleichszahl nannte Nokia nicht. Um sich diese Märkte zu erschließen, will Nokia im Laufe des zweiten Quartals drei neue Niedrigpreis-Handys auf den Markt werfen. Die Modelle "1112", "2310" und "2610" sollen lediglich zwischen 45 und 75 Euro kosten.

Mit der zunehmenden Konzentration auf Schwellenländer wie Indien oder China und günstige Handys wächst jedoch das Problem niedrigerer Margen. Nokia hatte im vierten Quartal vergangenen Jahres trotz höherer Stückzahlen wegen sinkender Gerätepreise überraschend einen Gewinnrückgang verbucht. Auch in diesem Jahr dürften die Preise angesichts des Billig-Trends und wegen des wachsenden Konkurrenzdrucks allenfalls stabil bleiben oder sogar leicht sinken. (dpa/tc)