Spieleplattform für unterwegs

Nokia engagiert sich gegen die Langeweile

21.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Jahrelang dominierte Nintendo den Markt für Westentaschenspiele. Doch dem Gameboy droht Ärger: Nokia will mit "N-Gage" in den lukrativen Bereich einbrechen.

Nach Jahren entdecken auch die großen Elektronikkonzerne, dass der Bereich Gaming und E-Entertainment nicht länger eine kleine Marktnische mit marginalem Wachstum ist. Weil Microsoft im vergangenen Jahr mit der "Xbox" mächtig Medienpräsenz und Kunden gewonnen hat, will nun auch Nokia seine Duftmarken im Spielesektor setzen. Im Gegensatz zu den Redmondern verfügen die Finnen jedoch über profunde Erfahrungen aus der Handy-Welt - was lag also näher, als eine mobile Spieleplattform zu entwickeln, mit der man außerdem noch telefonieren kann.

Ergebnis der Forschung ist das Gerät "N-Gage", dessen ansehnliches Farb-Display mit 176 mal 208 Pixeln auch 3D-Games erlaubt. Als Spielelieferanten hat sich Nokia unter anderem die Konzerne Activision, THQ, Taito ("Space Invaders") und Eidos ins Boot geholt sowie einige kleinere Lieferanten beauftragt. Die Games steckt man sich per Multimedia-Card in das Gerät. Gedaddelt wird entweder lokal gegen den Chip, per Bluetooth-Funk gegen Nahestehende oder via General Packet Radio Service (GPRS) gegen die ganze Welt.

Darüber hinaus handelt es sich bei dem N-Gage um ein vollwertiges Triband-Handy, das mit allerlei marktüblichen Funktionen wie E-Mail-Client, Internet-Browser, Terminplaner sowie einem USB-Anschluss zum Datenaustausch mit dem PC ausgestattet ist. Dazu kommen ein UKW-Radio und die Fähigkeit, MP3-Musikstücke abzuspielen. Erscheinen soll das Gerät zum nächsten Weihnachtsgeschäft, ein Preis steht noch nicht fest. (ajf)