Nokia E50: Klein, aber oho

22.09.2006
Beim kleinsten Modell der "Eseries"-Reihe hat es der finnische Hersteller verstanden, eine Brücke zwischen Geschäfts- und Privat-Handy zu schlagen.

Marktforscher, die eine wachsende Anzahl von Mobile-E-Mail-Nutzern vorhersagen, stützen ihre Prognose auf den wachsenden Trend in Unternehmen, Mitarbeiter mit Firmen-Handys auszustatten. Bei einem potenziellen Kandidaten dafür, dem Business-Handy Nokia "E50", kann dieser Schritt durchaus auch als Incentive-Maßnahme gewertet werden. So ist das Mobiltelefon optional mit einer 1,3-Megapixel-Kamera erhältlich und verfügt über einen integrierten MP3-Player. Der interne Speicher fasst zwar "nur" 70 MB; dank eines Einschubs unter dem Rückdeckel nimmt das Gerät aber auch eine Micro-SD-Karte auf, die im laufenden Betrieb getauscht werden kann. Da die Karten aktuell bis zu 2 GB fassen, muss der Handy-Besitzer somit auch unterwegs nicht auf seine Musiksammlung verzichten.

Kurz gefasst

E-Mail per Push

Nebenbei ist das Smartphone mit Symbian-Betriebssystem auch den meisten beruflichen Anforderungen gewachsen. Das Quadband-Handy unterstützt zwar kein UMTS, dafür aber GPRS und das schnellere Edge. Außerdem kann sich der Besitzer auch E-Mails im Push-Verfahren aufs Handy schicken lassen - das E50 beherrscht dazu in Nokia-Manier neben der hauseigenen Intellisync-Technik Lösungen von Drittanbietern wie Blackberry oder Activesync. Ansonsten ist der Import von Daten über Bluetooth, Infrarot und USB-Schnittstelle möglich. Die im Paket enthaltene Software "Nokia PC-Suite" erlaubt den Austausch von Daten zwischen PC und Handy sowie die Synchronisation von Kontakten, Kalendereinträgen und E-Mails aus Microsoft Outlook oder Lotus Notes im Schnellverfahren. Einzig auf eine vollwertige Tastatur hat Nokia verzichtet - was angesichts der geringen Abmessungen des E50 aber kein Schaden ist. Wen das kleine, aber hoch auflösende Display nicht stört, der kann sich dank der integrierten Quickoffice-Suite immerhin Microsoft-Word- und Excel-Dateien sowie PDFs ansehen. Möglicherweise praktisch ist auch eine Vorlesefunktion für Kurzmitteilungen (SMS) - beim Testgerät wurde die Technik allerdings nur für die Sprachen Englisch und Niederländisch angeboten. Die integrierte Sprachsteuerung und Sprachwahl funktioniert dagegen auch in Deutsch.

Was die Kommunikation betrifft, steht das Handy vergleichbaren Modellen in nichts nach: Es beherrscht Push-to-talk und bietet die Möglichkeit, Konferenzschaltungen abzuhalten und Gruppen-SMS oder -MMS zu verschicken. Im Test zeigte sich das E50 dabei nahezu unermüdlich: So sind die Herstellerangaben durchaus realistisch, wonach das Li-Ionen-Akku für acht Tage Standby-Betrieb und sechs Stunden Gesprächszeit reichen soll - Letzteres konnte allerdings nicht nachgeprüft werden.

Wer viel im Haus unterwegs ist oder gar kein Telefon am Schreibtisch mehr stehen hat, wird sich möglicherweise auch über Zusatzfunktionen zur Anbindung des Mobiltelefons an Festnetztelefonanlagen oder der Nutzung zweier Telefonnummern freuen. Voraussetzung ist der Einsatz der separat angebotenen "One-X Mobile Edition für die S60 Plattform" und des "Communication Manager" von Avaya. (mb)