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Nokia: Der Handy-Boom ist vorbei

20.06.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Schlechte Nachrichten vom Investoren-Strategie-Meeting des finnischen Mobilfunkkonzerns Nokia: Im zweiten Halbjahr erwartet das Unternehmen nicht wie zuvor prognostiziert 15, sondern stattdessen nur noch höchstens zehn Prozent Umsatzplus. Auf den Gewinn soll sich dies allerdings nicht auswirken - hier halten die Finnen an ihrer Vorhersage von 83 Euro-Cent pro dilutierter Aktie für das Kalenderjahr fest. Einen ausführlicheren Forecast für den Rest des Jahres 2002 will Nokia zusammen mit der Bilanz seines zweiten Quartals am 18. Juli veröffentlichen. Ab dem Jahr 2003 peilt der Konzern dann langfristig ein Einnahmen- und Gewinnwachstum von "über zehn Prozent" an - effektiv das Eingeständnis, dass der Handy-Boom der vergangenen Jahre vorbei ist.

Nokia erwartet weiterhin, dass heuer weltweit zwischen 400 und 420 Millionen Handys verkauft werden. Dies entspräche einem moderaten Wachstum gegenüber den 380 Millionen Mobiltelefonen, die im Jahr 2001 abgesetzt wurden. Insgesamt 30 neue Modelle hat Nokia in der Pipeline. Bis Jahresende sollen zehn Modelle mit Farbdisplay am Markt sein, rund die Hälfte aller Geräte sollen ferner MMS (Multimedia Messaging) unterstützen. 2003 sollen laut Nokia mehr als die Hälfte seiner verkauften Handys einen Farbbildschirm besitzen. (tc)