Nokia: Apples iPhone ist keine große Innovation

02.10.2007
Der Aufruhr um Apples iPhone will einfach nicht abreißen. Nun äußerte sich Pekka Rantala, Verkaufschef des weltweit größten Handyherstellers Nokia, zurückhaltend negativ über das amerikanische Smartphone. Weniger diplomatisch gehen indes amerikanische Nutzer des iPhones nach Apples letztem Update mit dem "Mega-iPod" um.

In der Berliner Zeitung äußerte sich Nokias Verkaufschef Pekka Rantala gestern eher zurückhaltend über Apples iPhone. In dem Artikel gab er zu überlegen, was der amerikanische Konzern anderes volbracht habe, als in einen iPod ein Mobilfunkmodul zu implementieren. Eine wirkliche Innovation, wie es von allen Seiten zu hören sei, habe man damit nicht geleistet. Allerdings sieht er den Einfluss des iPhones insgesamt nicht nur negativ. Der Einstieg Apples in den Mobilfunkmarkt bestätige Nokias Strategie, Multimedia-Handys auf den Markt zu bringen. Dies täten die Finnen seit Jahren erfolgreich. Mittelfristig wirke sich somit der große Medienrummel um das berührungsempfindliche Smartphone der US-Amerikaner sogar positiv für alle Mitbewerber auf diesem Sektor aus.

Weiterhin verteidigte Rantala die finnische Vision eines Onlineportals gegen Plagiatvorwürfe. Ovi sei weit mehr als ein zweiter iTunes-Store. Die Idee Ovi sei schon im vergangenen Jahr gereift und nicht die Reaktion auf das Produkt eines Konkurenten. Dass die Kritik nicht ganz von der Hand zu weisen ist, scheint naheliegend, allerdings dementierte Rantala einen Zusammenhang vehement. Portale wie Ovi zu schaffen sei der Weg, den die gesamte Branche in Zukunft gehen werde, auch wenn es für Umsatzprognosen noch etwas früh sei. Auch Gerüchten um eine mögliche Einmischung der EU-Kommission wegen des potenziellen Missbrauchs von Nokias markbeherrschender Stellung, erteilte er eine Absage. Er glaube nicht, dass es dafür einen Grund gebe, nur weil Nokia der weltweit größte Handyhersteller ist. Es gäbe inzwischen große Mitbewerber wie Google, Apple oder Microsoft, so dass eine Monopolbildung nicht zu befürchten sei.