14 Luftfahrtgesellschaften contra IBM

Noch zwei Jahre Ärger?

29.08.1975

LONDON - Liederliche Arbeit werfen 14 Luftfahrtgesellschaften jetzt der IBM vor. In erster Linie betroffen sind British Airways, KLM, Swissair und Alitalia. Sie kommen mit dem International Passenger Airlines Reservation System (Ipars) der IBM nicht zurecht, weil dieses vor zehn Jahren entwickelte System der heutigen Vielzahl von Sonder-Tarifen nicht mehr gewachsen ist. Im Sommer 74 gab es bei den Vier etwa doppelt so viel Systemzusammenbrüche als IBM's Luftfahrtspezialisten für den schlimmsten Fall befürchtet hatten.

Der BA-Vorgänger BOAC hatte ursprünglich mit IBM das Ipars ausgearbeitet und sein Software-Paket dann anderen Luftfahrtgesellschaften verkauft.

Inzwischen sind in der jetzt verfügbaren Version ACP 8 Dutzende von Fehlern wiedergekehrt, die schon im ACP 4 steckten und behoben waren (ACP wurde mit einem Aufwand von rund 100 Millionen Dollar entwickelt. Es ist ein Vorläufer und noch Bestandteil des Ipars-Paketes). British Airways erlitten bereits Schiffbruch, als sie versuchten, ihr Reservationssystem im IMS auf einer 370/ 168-Doppelprozessor-Anlage zu fahren.

Jetzt stehen sie vor der Frage, ob sie einer IBM-Empfehlung folgen und ACP 8 durch eine Kombination VM/Hypervisor ersetzen sollen. Dazt wären ständig zwei Großrechner nötig, die dann aber nur zu 50 Prozent ausgelastet sind. Frühestens in zwei Jahren - so IBM - sei mit besserer Systemauslastung zu rechnen. -py