Neu-Pirat beteuert weiter Unschuld

Noch keine Entscheidung über Anklage gegen Tauss

10.08.2009
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat noch nicht endgültig über eine mögliche Anklage gegen den unter Kinderporno-Verdacht stehenden Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss entschieden.

"Es ist noch keine Schlussentscheidung der Staatsanwaltschaft ergangen", sagte Pressesprecher Rainer Bogs am Montag in Karlsruhe. Einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel", wonach bei Tauss größere Mengen an Foto- und Videodateien gefunden worden seien als bisher angenommen, wollte Bogs nicht kommentieren. Das Blatt schreibt unter Berufung auf den polizeilichen Abschlussbericht, bei den Durchsuchungen in den Räumen des Politikers seien insgesamt 356 kinderpornografische Foto- sowie 59 Videodateien sichergestellt worden.

Tauss hatte bisher behauptet, bei ihm seien nur geringe Mengen einschlägiger Dateien gefunden worden. Anfang März waren Kinderporno-Bilder in den Räumen des damaligen medienpolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Handy-Fotos und DVDs. Der 56-Jährige trat daraufhin von seinen SPD-Ämtern zurück und wechselte später zur Piratenpartei. Er ist nach wie vor Abgeordneter des Wahlkreises Karlsruhe-Land. Tauss beteuert weiter seine Unschuld und erklärt, er habe einen Kinderporno-Ring sprengen wollen. Laut "Spiegel" haben die Ermittler aber keine Anhaltspunkte auf eine systematische Hintergrundrecherche finden können. (dpa/tc)