Noch fehlt es am Interesse fuer 32-Bit-Programme Visual C++ 4.0 soll Entwicklung fuer Windows 95 auf Trab bringen

30.06.1995

SANTA CLARA (IDG) - Microsoft hat Applikationsentwicklern einen ersten Blick auf kuenftige Windows-95-Tools ermoeglicht. So konnten rund 2000 Interessenten auf der technischen Microsoft-Konferenz Foundation Classes Eindruecke von Version 4.0 des Programmier-Tools "Visual C++" erhalten. Das Produkt soll 30 bis 90 Tage nach der Verfuegbarkeit des 32-Bit-Betriebssystems erscheinen.

Trotz der baldigen Auslieferung von Visual C++ 4.0 herrscht unter Entwicklern offensichtlich noch wenig Interesse an der Erstellung von 32-Bit-Anwendungen. Vielmehr beschaeftigten sich manche Softwareproduzenten auf einer Tagung in Santa Clara mit der Frage, ob Microsoft auch in Zukunft den Support fuer bisherige 16-Bit- basierte Windows-3.1-Applikationen bieten wird. Manche Konferenzteilnehmer koennen mit den neuen Features von Visual C++ 4.0 im Moment nur wenig anfangen: "Zwar ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis viele User auf Windows 95 wechseln, dennoch koennen sie nicht zum Umstieg gezwungen werden", liess Siegfried Titsch, Senior Programmer bei der Dreyfus Corp., New York, verlauten. Der Grund fuer das zoegerliche Ver-

halten in puncto Windows 95 sei das fuer den reibungslosen Ablauf des Betriebssystems benoetigte Hardware-Upgrade der einzelnen PCs.

Unterdessen scheinen die neuen Funktionen von Visual C++ 4.0 bei ersten Testern und Entwicklern fuer Windows NT einen positiven Eindruck hinterlassen zu haben. Vor allem der erweiterte Support fuer die OLE-Programmierung gefaellt. Die in das Entwicklungs-Tool integrierte Bibliothek "Foundation Classes 4.0" ermoeglicht es Programmierern, OLE-Kontrollen einfacher in eigene Applikationen zu integrieren.