"Noch ein großes Feld zu beackern"

28.09.1979

CW sprach mit Rüdiger Dierstein, Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherung

-Konnten Sie in den Gesprächen mit Ihren Besuchern feststellen, daß das Datenschutzbewußtsein allgemein bei den anderen Anwendern gewachsen ist? Ich hatte den Eindruck, daß auf der SYSTEMS sehr viele Anwender von Klein- und Mittel-Anlagen anwesend sind, bei denen man eigentlich noch nicht von einem richtigen Datenschutz-, geschweige von einem Datensicherungsbewußtsein sprechen kann. Das war aus den Fragen zu entnehmen.

- Dann betrachten Sie das hier also als erste Aufklärungsarbeit, als Feldarbeit?

Genau das. Wir versuchen, überhaupt bekannt zu werden und die Anwender, die auf dieser Messe zahlreich vertreten waren, überhaupt erst einmal mit der Problematik vertraut zu machen.

-Hatten Sie denn Gelegenheit, sich auch bei den Ausstellern umzusehen, wie weit die, einmal in der Hardware und zweitens in ihrer Software, Datenschutzvorkehrungen getroffen haben?

Natürlich bekommt man bei einer so großen Messe nur einen oberflächlichen Eindruck, und zwar den, daß hier noch ein großes Feld zu beackern ist. Ich möchte nicht sagen, es ist noch ein Urwald - aber fast sieht es so aus.

- Messen sind also für die GDD ein geeigneter Platz den Datenschutzgedanken unter die Leute zu bringen?

Darauf zu antworten hieße, bereits Erfahrung zu haben, wie die Auswirkungen sind. Wir sind zum ersten Mal hier auf der SYSTEMS vertreten. Wir können noch nicht abschätzen, welche Auswirkungen das haben wird. Wir glauben aber, daß die Messen ein geeigneter Platz sind, um allmählich auch mit den Herstellern von Klein- und Mittel-Anlagen mit der ganzen Zuliefer-Industrie und auch mit dein COM-Sektor ins Gespräch zu kommen.